Führung besser verstehen

Lange Zeit bestand die Strategie der meisten Unternehmen in der Führung der Sachlichkeiten. Ungenügend in der Unternehmensstrategie betrachtet – und oft ausgeklammert – wurden die personale und soziale Kompetenz: die Selbst- und Menschenführung. Erst diese Kompetenzen lassen fachliche Leistung glänzen. Je mehr der Einzelne mit seinem Tun das Tun anderer positiv beeinflusst, umso mehr gewinnt sein personales und soziales Können an Bedeutung und wächst die Selbst- und Gemeinschaftsverantwortung. «Beitragen» und «Antworten» – in der Führungstheorie bislang unbesetzte Schlüsselbegriffe – sind deshalb zwei wesentliche Handlungsprinzipien für erfolgreiche Führung. Ergänzt und zur Vollendung gebracht werden sie durch sieben Schlüsselwerte: offen, einfühlsam, vertrauend, bestimmt, kreativ, gut, menschlich.
Das Handlungsprinzip «Beitragen» lässt sich übersetzen mit «Trage zum Ganzen bei»: Ein guter Mitarbeitender – egal, ob er führt oder angeleitet wird – weiss, was er soll, was er will und was er kann. Dieses Wissen bestimmt sein Handeln. Soweit die Theorie, tatsächlich bedarf es aber eines tiefen In-Sich-Gehens: Was soll ich tun, damit es meinem Unternehmen gut geht? Bin ich wirklich überzeugt – nicht nur vom eigenen Leistungsvermögen, sondern von der Sache an sich? «Sollen» und «Wollen» sind hierbei zwei Modalverben, die in der realen Unternehmenswelt zusammengebracht werden müssen. Und dann das «Können»: Kann ich das, was ich will und soll? Eine Frage, die sich mit genauer Selbstbewertung beantworten lässt: Das Bewusstsein über die Stärken und Schwächen ist entscheidend, um sowohl Unterforderung als auch die Gefahr der Überforderung auszuschliessen.
«Antworten» ist das zweite Handlungsprinzip. Es setzt «Beitragen» voraus, denn erst auf einen Beitrag kann geantwortet werden. Hier steht die Art und Weise des Umgangs mit Anderen im Vordergrund. Eine gute Antwort bedingt gut gestellte Fragen – Fragen, die motivieren, die ehrliches Interesse signalisieren, klärend wirken. Denn allzu oft werden durch Führungskräfte Fragen beantwortet, die nie gestellt werden. Deshalb bedingt jede gute Antwort das Zuhören, und damit ist tatsächliches Zuhören gemeint, kein beiläufiges Wahrnehmen. Fragen ruft Leistung hervor, Zuhören drückt Wertschätzung aus. Beides zusammen ist Ausdruck souveräner Führung.
Mehr als nur Broterwerb
Dem Führenden kommt die Aufgabe zu, echte Leistungserbringung zu ermöglichen, sie zu fördern und auf das Gesamte zu justieren – gestützt durch sieben Schlüsselwerte: «Offenheit» als grundsätzliche Lebensbereitschaft, die massvoll vorgebracht werden muss und einer der höchsten Grundwerte ist. «Einfühlend» sein, bedeutet das Interesse an anderen Menschen und der Welt an sich, denn erst dies führt zum richtigen Verständnis. Und was ist erfolgreicher als jedes Kontrollsystem? «Vertrauen», der dritte Schlüsselwert – das Grundkapital einer jeden Gemeinschaft. Der vierte Schlüsselwert ist die «Bestimmtheit», die der Willenskraft die Tatkraft folgen lässt. «Kreativität» ist ein Wert, der noch zu wenig in Führung einfliesst – beweglich bleiben, neue Sichtachsen schaffen, aus dem Schatten ins Licht treten: das setzt Kreativität frei. Und das Ergebnis dieser Anstrengungen? Gute Arbeit – «Qualität», der sechste Schlüsselwert. Identifiziere ich mich mit meiner Arbeit, erfüllt sie mich, darf ich stolz sein? Arbeit ist so viel mehr als nur Broterwerb. Sie soll dem Leben einen tieferen Sinn geben. Das erreichen wir mit dem siebten Schlüsselwert: «menschlich». Das mag selbstverständlich sein. Aber mit menschlich sein wird nicht nur die Beziehung zu anderen wiedergegeben: Der Wert bezieht sich auch auf die Einstellung zu sich selbst
Nur im Gemeinsamen bewahren wir uns die Chance auf eine Zukunft. Für die Umsetzung der Handlungsprinzipien bieten sich viele Möglichkeiten und Wege an. Sie kann und wird jedoch nie gleich sein. Das Ziel hingegen bleibt für alle Akteure gleich: Zukunftssicherung durch nachhaltigen Erfolg.
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