Gesundheitskosten steigen weiter
Grund für den Anstieg sind gemäss KOF unter anderem ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Denn je mehr die Menschen verdienen, desto mehr können sie für ihre Gesundheit ausgeben. Zudem rechnet die Forschungsstelle weiterhin mit einem steigenden Anteil an älteren Menschen in der Schweizer Bevölkerung.
Für 2018 dürften die Gesundheitskosten laut den am Dienstag publizierten Zahlen um 3,8 Prozent auf knapp 86,8 Milliarden Franken klettern. Pro Einwohner und Einwohnerin ergeben sich daraus Gesundheitsausgaben von 10'131 Franken.
Im nächsten Jahr werden es gemäss Prognose 10'429 Franken pro Kopf sein. Dann werden die Kosten des Gesundheitswesens erstmals die Schwelle von 90 Milliarden Franken überschreiten (+3,9 Prozent).
Weil sich das nominelle Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz im Prognosezeitraum schwächer entwickle, würde das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum BIP damit auf knapp 13 Prozent steigen.
Höhere Kosteneinsparungen erwartet
Mit der jüngsten Schätzung hat die KOF ihre Erwartungen zum Kostenwachstum im Gesundheitswesen für 2018 und 2019 allerdings leicht nach unten korrigiert. Im Herbst 2017 hatte sie noch einen Kostenanstieg von 3,9 respektive 4,0 Prozent prognostiziert.
Grund für die Anpassung sind höhere Kosteneinsparungen. Politische Massnahmen würden das Kostenwachstum im Gesundheitswesen dämpfen. So zum Beispiel die Überprüfung der kassenpflichtigen Medikamente alle drei Jahre. Diese umfasst neben dem Auslandspreisvergleich auch einen Kosten-Nutzen-Vergleich.
Daraus ergaben sich gemäss Bundesamt für Gesundheit im Jahr 2017 geschätzte Einsparungen von rund 190 Millionen Franken, die aber grösstenteils erst im 2018 realisiert würden, da die Preissenkungen erst ab Januar 2018 umgesetzt wurden.
Zudem hat der Bundesrat im letzten Herbst die Verordnungsänderung des Ärztetarifs Tarmed verabschiedet. Mit diesen Massnahmen dürften ab 2018 gemäss Mitteilung jährliche Einsparungen von rund 470 Millionen Franken erzielt werden.
Weiteres Einsparpotenzial von zirka 90 Millionen Franken birgt in den Augen der KOF der Entscheid des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), dass bestimmte operative Eingriffe ab 2019 nur noch von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden, wenn sie ambulant durchgeführt werden.
Prognose für 2017 deutlich korrigiert
Während die KOF für 2018 und 2019 am Dienstag nur leicht korrigierte Prognosen präsentierte, drückte sie die Kostenerwartungen für das abgelaufene Jahr hingegen deutlich nach unten und zwar von 4,1 auf 3,5 Prozent.
Die KOF begründete diese Korrektur mit einem niedrigeren nominellen Lohnwachstum sowie einer weniger stark wachsenden Zahl an älteren Personen im letzten Jahr. Auch die totale Bevölkerungsentwicklung sei schwächer ausgefallen als in den vergangenen Jahren, heisst es.
Deshalb werden die gesamten Gesundheitsausgaben für 2017 neu bei knapp 83,6 Milliarden Franken erwartet. Das Bundesamt für Statistik (BFS) wird die provisorischen Zahlen für 2017 erst im nächsten Frühling vorlegen. Für 2016 publizierte es im April Gesundheitskosten von voraussichtlich 80,7 Milliarden Franken (+3,8 Prozent). (sda)
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