BDP-Regierungsrat steht auf dünnem Eis
Die neuen Mitglieder der Bündner Regierung in den kommenden vier Jahren heissen: Christian Rathgeb (FDP/bisher), Mario Cavigelli (CVP/bisher), Marcus Caduff (CVP/neu), Peter Peyer (SP/neu) und Jon Domenic Parolini (BDP/bisher). Die Stimmbeteiligung betrug 35,8 Prozent und unterschritt jene vor vier Jahren um über sieben Prozentpunkte. Eine Frauen-Kandidatur gab es nicht.
Seiner Wiederwahl noch nicht sicher sein kann sich allerdings Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini (BDP). Nur gerade 68 Stimmen trennen ihn vom nächstplatzierten Kandidaten, SVP-Politiker Walter Schlegel, der Platz sechs erreichte und als überzählig aus der Wahl fiel. Wegen der geringen Stimmendifferenz wird von Gesetzes wegen eine Nachzählung geprüft und vermutlich durch Regierungsbeschluss angeordnet.
CVP als einzige Partei mit zwei Sitzen
Gewinnerin der Regierungsratswahlen ist die CVP. Sie holte den vor 20 Jahren an die SP verlorenen Regierungssitz zurück und ist die einzige Partei mit einer Zweiervertretung in der Exekutive. Neuer Regierungsrat ist der 45-jährige Marcus Caduff, Fraktionschef im Grossen Rat, aus Morissen im Bündner Oberland.
Bislang hielt die BDP zwei Regierungssitze. Die Partei, welcher der Skandal um die kartellistischen Absprachen im Baugewerbe am meisten geschadet hat, gab den zweiten Sitz freiwillig preis. Ihr zweiter Kandidat neben Parolini, Andreas Felix, Geschäftsführer der kantonalen Baumeisterverbandes, hatte sich selber vorzeitig aus dem Rennen genommen.
Paradiesvogel am Schluss
Der SVP gelang der Sprung in die Regierung auch im dritten Anlauf nicht. Zwei Mal hatte vorher Nationalrat Heinz Brand erfolglos kandidiert. Allerdings kann sich ihr aktueller Kandidat, Polizeikommandant Walter Schlegel, gewisse Hoffnungen auf die Nachzählung machen.
Den Schluss der Rangliste der Regierungsratswahlen ziert Liedermacher Linard Bardill. Der 62-jährige Barde aus Mittelbünden blieb unter dem absoluten Mehr. Er war spät ins Rennen eingestiegen und hatte selber grosse Zuversicht, als Protestkandidat gewählt zu werden.
SP-Zuwachs bei den Parlamentswahlen
Bei den gleichzeitig durchgeführten Wahlen in den 120-köpfigen Grossen Rat kann sich die SP als Gewinnerin feiern. Sie erreichte 18 Sitze oder drei zusätzlich und damit ihr bestes je erzieltes Resultat.
Auf der anderen Seite büsste die BDP sechs Mandate ein, bleibt mit 21 Sitzen trotzdem drittstärkste Kraft im Kantonsparlament. Der Rückgang lässt sich zumindest teilweise dadurch erklären, dass die Partei die Hälfte aller Sitze mit neuen Leuten besetzen musste.
Die FDP stellt auch in der nächsten Legislaturperiode die stärkste Fraktion mit 35 Sitzen oder einem mehr als bisher. Es folgt die CVP als zweitgrösste Gruppe mit 29 Sitzen oder zwei Verlusten.
Noch nicht alle Sitze besetzt
Stagnation herrscht bei der SVP. Unverändert neun Sitze gehen an die Volkspartei. Leicht gestärkt gehen die Grünliberalen aus den Wahlen hervor. Sie steigerten sich um einen auf drei Sitze.
Bei den Wahlen am Sonntag konnten noch nicht alle 120 Sitze besetzt werden, sondern erst 116. In einem Wahlkreis kommt es zu einer Nachwahl, in drei weiteren Kreisen zu zweiten Wahlgängen (sda)
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