Röntgenlaser European XFEL nimmt Betrieb auf

Die 1,2 Milliarden teure Anlage soll dreidimensionale Detailaufnahmen von Molekülen, Zellen und Viren möglich machen. Auch das Filmen chemischer Reaktionen ist geplant. Dafür werden in einem 3,4 Kilometer langen unterirdischen Tunnel ultraschnelle Röntgenblitze erzeugt.
"Mit dem European XFEL ist eine weltweit einzigartige Anlage der Spitzenforschung entstanden, die bahnbrechende Erkenntnisse über die Nanowelt verspricht", sagte die deutsche Forschungsministerin Johanna Wanka zur Eröffnung.
Wissenschaftler aus Russland und Grossbritannien sowie vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) in Hamburg-Bahrenfeld und vom XFEL-Projekt selbst sollen Mitte des Monats die ersten Experimente durchführen. Dabei geht es unter anderem um die Struktur von Proteinen.
Auch Schweiz beteiligt
Die grössten Geldgeber sind Deutschland und - mit deutlichem Abstand - Russland. Die Abkürzung XFEL steht für X-Ray Free-Electron Laser, auf Deutsch Röntgenlicht-Freie-Elektronen-Laser.
Auch die Schweiz war am Aufbau von Anfang an beteiligt und hat rund 1,5 Prozent der Baukosten von insgesamt 1,22 Milliarden Euro beigesteuert. Der Grossteil der Schweizer Finanzierung floss dabei in High-Tech-Komponenten, die am Paul Scherrer Institut PSI für den European XFEL entwickelt wurden.
Darunter zum Beispiel Detektoren, sowie ein System, das laufend die Position des Elektronenstrahls überprüft. Auch an den Betriebskosten der Anlage von schätzungsweise 80 Millionen Euro wird sich die Schweiz mit 1,5 Prozent beteiligen.
Am PSI wurde vergangenen Dezember auch ein nationaler Röntgenlaser eingeweiht: der Schweizer Freie-Elektronen-Röntgenlaser SwissFEL. Diese Grossforschungsanlage erlaubt es Wissenschaftlern, ultraschnelle chemische und physikalische Vorgänge zu verfolgen.
Durch die Beteiligung der Schweiz am European XFEL stehen Schweizer Forschenden somit zwei weltweit führende Forschungseinrichtungen im Röntgenbereich zur Verfügung. (sda/dpa)
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