Postauto-Chef: "Chauffeure ausgepresst"

An gewissen Orten sei der offizielle Dienstantritt von 6.30 Uhr um eine Minute auf 6.31 Uhr verschoben worden, "nur, um ein bisschen weniger Lohnkosten zu haben und den Gewinn ein bisschen zu erhöhen", sagte der 54-jährige Manager in einem Interview mit dem "Blick" vom Donnerstag.
"Ja, wir haben Fehler gemacht", erklärte Baur, der die Postauto-Führung im Februar nach dem Köpferollen im Zuge des Subventions-Skandals übernommen hatte. Er versprach Besserung. Die Fehler würden angepackt. Es seien schon einige Veränderungen vorgenommen worden.
Testbesuche abgeschafft
Unter anderem seien lohnwirksame Kontrollen durch geheime Kontrolleure in Postauto-Bussen zur Freundlichkeit der Fahrer abgeschafft worden. Zudem gebe es ein Projekt für eine systematische Pausenraum-Regelung, damit Chauffeure nicht in Büsche pinkeln müssten.
Die Problemliste bei Postauto sei lang. "Das geht nicht von heute auf morgen", sagte Baur. Es gebe noch "enorm viele" Baustellen im Betrieb. "Wir brauchen eine neue Kultur. Die Geschäftsleitung in Bern und die Basis haben sich in der Vergangenheit weit voneinander entfernt."
Mehrere Skandale
Nach Skandalen, Problemen und mieser Stimmung unter der Belegschaft richtet sich Postauto derzeit neu aus. Am Montag war bekannt geworden, dass Postauto-Chauffeure von ihrem Arbeitgeber jahrelang zu wenig Zulagen und Spesen erhalten haben. Zwei Millionen Franken erstattet die PostAuto Schweiz AG ihren Chauffeuren wegen der fehlerhaften Abrechnungen zurück.
Im Februar hatte das Bundesamt für Verkehr bekannt gegeben, dass PostAuto ab 2007 durch gesetzeswidrige Umbuchungen systematisch Gewinne im regionalen Personenverkehr erschwindelt hatte. Bis mindestens 2015 erschlich das Unternehmen dadurch Subventionen in Höhe von rund 100 Millionen Franken. Der Skandal führte zu mehreren Untersuchungen und zu einem Köpferollen bei der Post. Im Juni trat Post-Chefin Susanne Ruoff zurück. (sda)
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