Chemie-Nobelpreis: Zwei Männer und eine Frau

Der Preis gehe an eine "auf Evolution basierende Revolution", teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. Den drei Preisträgern sei es gelungen, Kontrolle über die Evolution zu gewinnen und dies für Zwecke zu verwenden, die der Menschheit grössten Nutzen gebracht haben.
George Smith entwickelte eine Methode, bei der sogenannte Bakteriophagen - Viren, die Bakterien infizieren - genutzt werden, um neue Proteine entstehen zu lassen. Dieses Phagen-Display genannte Verfahren nutzte Gregory Winter zur Produktion neuer Pharmazeutika.
Frances Arnold gelang es erstmals, Enzyme gezielt in eine gewünschte Richtung zu entwickeln. Solche Enzyme werden heute für die Herstellung zahlreicher Stoffe genutzt, etwa Biokraftstoffe und Pharmazeutika.
Erst fünfte Chemie-Nobelpreisträgerin
Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist derzeit mit umgerechnet 990'000 Franken (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Die feierliche Übergabe der Medaillen und Urkunden findet traditionsgemäss am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 177 verschiedene Forscher vergeben. Einer von ihnen, der Brite Frederick Sanger, erhielt ihn sogar zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang vier Frauen, etwa Marie Curie 1911, welche die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckt und ihre Eigenschaften untersucht hatte.
Am Dienstag wurden Laser-Physiker für die Entwicklung präziser Werkzeuge aus Licht zu Nobelpreisträgern gekürt. Eine Hälfte des Preises geht an Arthur Ashkin (USA). Er ist mit 96 Jahren der älteste Mensch, der je als Nobelpreisträger benannt wurde. Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) teilen sich die zweite Hälfte. Strickland ist erst die dritte Frau, die mit einem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wird.
Am Freitag folgt der Friedensnobelpreis
Am Montag waren die Preisträger in Medizin bekanntgegeben worden: Der US-Amerikaner James Allison und der Japaner Tasuku Honjo erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs.
Am Freitag folgt die Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers. Der Literaturnobelpreis fällt in diesem Jahr nach einem Skandal im Jurygremium aus. Dafür soll er 2019 an zwei Autoren vergeben werden.
Im vergangenen Jahr hatten der Schweizer Jacques Dubochet, der gebürtige Deutsche Joachim Frank (USA) und Richard Henderson (Grossbritannien) den Chemie-Nobelpreis erhalten. Sie entwickelten die sogenannte Kryo-Elektronenmikroskopie zur hochauflösenden Strukturbestimmung von Biomolekülen. Sie zeigt im Detail, wo ein Medikament anbindet. (sda/dpa/afp)
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