BAK hebt Konjunkturprognose an

Neu erwartet die BAK für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von 3,0 Prozent nach bisher 2,3 Prozent, für 2019 prognostiziert sie ein Wirtschaftswachstum von 1,6 nach bisher 1,5 Prozent.
Derzeit gebe sich die Schweizer Wirtschaft dynamisch wie seit über 10 Jahren nicht mehr, teilte das Basler Institut am Donnerstag mit. Insgesamt expandiere sie fast doppelt so stark wie ihr eigentliches Wachstumspotenzial. Dennoch seien bisher keine Anzeichen einer Überhitzung absehbar. Weder kräftig steigende Löhne, noch ein Preis- oder Zinsanstieg seien zu erwarten.
Dynamische Auslandsnachfrage
Das ungewöhnlich hohe Expansionstempo dieses Jahr werde von einer dynamischen Auslandsnachfrage und dem wieder günstigeren Frankenkurs gestützt, erklären die BAK-Ökonomen. Hiervon profitiere insbesondere die Industrie. Entsprechend sei die Stimmung unter den Schweizer Unternehmen hervorragend.
Derweil werde der private Konsum primär vom Aufschwung am Arbeitsmarkt angekurbelt. Im laufenden Jahr werde die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten um 1,9 Prozent wachsen, so stark wie zuletzt 2012, schätzen die BAK-Experten. Und auch die Arbeitslosenzahlen seien weiter rückläufig. Für 2019 prognostiziert die BAK gar ein Absinken der Arbeitslosenquote auf 2,4 Prozent. Im August dieses Jahres hatte sie bei 2,6 Prozent gelegen.
Erneut erwähnt wird schliesslich auch der viel diskutierte "Fifa-Effekt". Insgesamt führen Lizenzeinnahmen der Verbände FIFA und IOC aufgrund der Fussball-WM und der Winterolympiade im Jahr 2018 zu einem positiven BIP-Effekt in der Höhe von knapp 0,3 Prozentpunkten. Im Folgejahr werde es allerdings zu Gegeneffekten in entsprechender Höhe kommen, da die mit den Sportgrossveranstaltungen verbundene Wertschöpfungsbuchung wieder wegfalle.
Wolken am Konjunkturhimmel
Und auch weitere Wolken am "Konjunkturhimmel" ziehen dann auf: Der Bauboom werde sich in den kommenden Jahren nicht fortsetzen. Die Treiber des Wachstums der letzten Jahre verlören hier an Kraft. So kehre die Zuwanderung voraussichtlich nicht mehr auf ihre alten Rekordniveaus zurück. Zudem sei im zweiten Halbjahr 2019 mit einer ersten Zinserhöhung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu rechnen.
Daneben wurden weitere Bremsfaktoren identifiziert. An erster Stelle nannte die BAK den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Doch gebe es auch hausgemachte Risiken in der Schweiz. Denn hierzulande seien weder die Weiterentwicklung des bilateralen Weges mit der EU, noch die Umsetzung der Steuervorlage 2017 gesichert. Und die mit diesen Faktoren verbundene Unsicherheit dürfte die Investitionsbereitschaft bremsen, lautete das Fazit.
Mehr negative Risiken
Aus diesen Gründen werde sich im Jahr 2019 das Wachstum verlangsamen. Auch grundsätzlich gelte, dass der Konjunkturzyklus mittlerweile weit fortgeschritten sei und sich zudem die Straffung der Geldpolitik fortsetzen werde. Die schwächere globale Konjunktur werde mit gewisser Verzögerung auch die Nachfrage nach Schweizer Gütern bremsen, sagten die Ökonomen des Basler Instituts voraus. (sda/awp)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.