Meistertitel für Köniz und Piranha Chur
Bereits nach 72 Sekunden traf Topskorer Manuel Maurer für die Könizer, und Mitte des ersten Drittels erhöhte Flügel Hampus Dargren auf 2:0. Zu diesem Zeitpunkt glaubten wohl die wenigsten der 8011 Zuschauer in der ausverkauften Klotener Swiss Arena, dass dieser Vorsprung lange Bestand halten würde - zu treffsicher und dominant hatte sich die Offensive des Titelverteidigers aus dem Emmental in dieser Saison bisher präsentiert, zu selbstsicher traten sie in ihren Spielen auf, im Glauben, gegen jeden Gegner im Verlauf eines Spiels eine Lösung zu finden.
Doch im Superfinal wurde mit fortwährender Spieldauer offensichtlich, dass Wiler-Ersigen diesen Nimbus der Unbesiegbarkeit verlieren würde. Die Emmentaler hatten zwar mehrheitlich das Spieldiktat inne, fanden gegen die solidarisch verteidigenden Könizer jedoch immer seltener ein Mittel, um sich vielversprechende Torchancen zu erarbeiten. Wiler-Ersigen verzeichnete zwar mehr als doppelt so viele Schüsse, da aber der Löwenanteil dieser entweder geblockt wurde oder am Tor vorbei zischte, wurde es vor Köniz-Torhüter Patrick Eder selten gefährlich.
Der Könizer Fokus auf die Defensive brachte den Titelverteidiger vermehrt zur Verzweiflung, und öffnete den Könizern Räume, die sie für ihre schnellen Gegenstösse nutzten. Im Schlussabschnitt waren Fabian Michel und zweimal Jan Zaugg auf diese Weise erfolgreich und sorgten für ein unerwartet deutliches Verdikt. Die Könizer bescherten so ihren abtretenden Coach René Berliat, der nach 29 Jahren an der Bande aufhört, einen denkwürdigen Abschied.
Piranha Chur zurück auf dem Thron
Bei den Frauen holte sich Piranha Chur den Meistertitel nach einem Jahr Unterbruch zurück. In einem animierten Superfinal besiegten die Churerinnen Titelverteidiger Dietlikon mit 5:3.
Die Qualifikationssiegerinnen spielten in der mit 5788 Zuschauern gut besetzten Schluefweg-Halle in Kloten äusserst abgeklärt. Silja Eskelinen und Corin Rüttimann brachten die Bündnerinnen bis zur 13. Spielminute mit zwei Toren in Front, und als Julia Suter eine Minute vor Drittelsende für die Dietlikerinnen verkürzte, stellte Priska von Rickenbach nur 38 Sekunden später mit einem platzierten Schuss den Zweitoreabstand wieder her.
Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass die Churerinnen auf einen Gegentreffer postwendend eine Antwort parat hatten und so die Hoffnung auf eine Rückkehr der Zürcherinnen jeweils im Keim erstickten. Als nämlich wiederum Suter anderthalb Minuten nach Wiederbeginn im letzten Abschnitt traf, dauerte es nur 17 Sekunden, bis die Churer Topskorerin Rüttimann zentral vor dem Tor zum Abschluss kam und Dietlikon-Torhüterin Monika Schmid keine Chance liess.
Dietlikon-Trainerin Simone Berner stellte in der Folge die Linien um und forcierte die besten Kräfte, was den Dietlikerinnen zwar mehr Spielanteile bescherte - Ertrag in Form eines weiteren Tores brachten die Massnahmen indes nicht, da die Churerinnen in der Defensive diszipliniert standen und das Dietliker Offensivspiel um Topskorerin Michelle Wiki nicht zur Entfaltung kommen liessen.
Für Piranha Chur ist es der siebte Schweizer Meistertitel. Mit dem Sieg im Superfinal schafften die Cupsiegerinnen das zweite Double der Vereinsgeschichte nach 2013 und bescherten so dem abtretenden Trainer Mirco Torri, der die Bündnerinnen nach drei Jahren verlässt, aus beruflichen Gründen ins Bernbiet zieht und die Geschicke bei Wizards Bern Burgdorf übernimmt, das perfekte Abschiedsgeschenk. (sda)
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