Ein Sieg, der Gold wert ist
Es war ein ungewohntes, und zum Teil etwas beunruhigendes Bild: Roger Federer suchte immer wieder Zuflucht in Rückhand-Slice-Bällen. Dabei war er in diesem Jahr mit bedingungslosem Offensiv-Drang von Sieg zu Sieg geeilt. Am Dienstagabend in London musste er aber gegen einen starken Alexander Zverev auf Plan B zurückgreifen.
"Ich habe mich einfach nicht gut gefühlt auf der Rückhand", erklärte Federer nach dem 7:6, 5:7, 6:1-Sieg gegen die Nummer 3 der Welt, die ihm bereits vor dem letzten Gruppenspiel gegen Marin Cilic die Halbfinal-Qualifikation sicherte. "Ich konnte meine Schläge nicht gut durchziehen." Der 36-jährige Masters-Rekordsieger führte dies darauf zurück, dass ihm - wie den anderen Spielern auch - so früh im Turnier noch der Rhythmus fehle. "So schleichen sich Fehler ein, und du verlierst etwas das Vertrauen." Dann mache man automatisch einen Schritt nach hinten. "Und um von da dann noch Winner zu schlagen, da musst du recht Guzzi geben. Und das habe ich im Moment noch nicht drauf."
Letztlich war Federer aber natürlich zufrieden mit seinem Arbeitstag. "Ich habe heute auch vieles gut gemacht und viele Informationen über meine Defensive erhalten." Die Idee sei schon gewesen, offensiver zu spielen, aber er habe sich am Ende entschieden, "unten durch und mit Slice" zu spielen, anstatt sich frustrieren zu lassen und dem Gegner einen Punkt nach den anderen zu schenken. Sich für jeden Punkt neu zu motivieren und in der Defensive Bälle auszugraben. "Deshalb ist dieser Sieg Gold wert, weil er mir gezeigt hat, dass ich auch so gewinnen kann."
Zudem hat er nun einen Tag Pause, an dem er nicht vorhat zu trainieren und dann am Donnerstag das Spiel gegen Cilic, bei dem es für ihn "nur" noch um die 200 ATP-Punkte und 191'000 Dollar Preisgeld. Den Gruppensieg hat Federer bereits auf sicher. Die ideale Gelegenheit, um an seinem Rhythmus und Offensivspiel zu arbeiten. (sda)
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