Bärenstarker Rafa Nadal entzaubert Del Potro
Roger Federer sagte es nach seiner Viertelfinalniederlage am Mittwoch: Del Potro habe die grössere Chance als er selber im aktuellen Formstand, um gegen Nadal allenfalls bestehen zu können. Del Potro war indessen nicht in der Lage, für Roger Federer Schützenhilfe zu leisten. Der Argentinier erwischte den besseren Start, sicherte sich den ersten Satz, wurde anschliessend aber ausgespielt. Rafael Nadal steigerte sich zu einer seiner stärksten Leistungen auf Hartplatz überhaupt. Nach dem Satzverlust gewann der 31-Jährige aus Mallorca neun Games hintereinander. Während dieser Phase gelangen Nadal 20 Gewinnschläge bei nur einem einzigen Fehler.
Federer hoffte auf Schützenhilfe, denn wenn Nadal am Sonntag das US Open gewinnt, wird es schwierig für den Basler, in diesem Jahr noch die Nummer 1 zu werden. Der Nummer 1 räumte Federer im Sommer nach dem Wimbledonsieg hohe Priorität ein. Derzeit beträgt Nadals Vorsprung auf Federer 500 Weltranglistenpunkte. In der Jahreswertung sind es sogar nur 220. Federer gewann am US Open indes nur 360 Punkte dazu; Nadal greift am Sonntag nach 2000 Punkten.
Wenn Nadal das US Open nach 2010 und 2013 (jeweils im Final gegen Novak Djokovic) ein drittes Mal gewinnt, wäre das eine riesige Überraschung, obwohl Nadal als Weltnummer 1 und als Topgesetzter in Flushing Meadows antrat. An den Vorbereitungsturnieren scheiterte Nadal in Montreal (gegen Dennis Schapovalov) und Cincinnati (gegen Nick Kyrgios) früh. Den letzten Hartplatztitel holte Nadal vor mehr als dreieinhalb Jahren im Januar 2014 in Doha, Katar. Seither triumphierte er noch neunmal auf Sand und einmal auf Rasen.
Aber zuletzt trumpfte er am US Open gross auf. Natürlich profitiert Nadal auch von den Absenzen von Andy Murray, Novak Djokovic oder Stan Wawrinka.
Noch viel mehr profitierte von diesen Forfaits aber Kevin Anderson, Nadals Finalgegner. Der 31-jährige Südafrikaner stand zuvor erst einmal bei einem Major in den Viertelfinals, vor zwei Jahren am US Open. Anderson steht in New York als erster Südafrikaner seit Cliff Drysdale 1965 im Final. Der letzte Südafrikaner, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte, war Johan Kriek, der Australian-Open-Champion von 1981.
Anderson gewann seinen Halbfinal gegen den Spanier Pablo Carreño Busta in 2:55 Stunden mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4 und ist als Nummer 32 der Welt der am schlechtesten klassierte US-Open-Finalist seit der Einführung der Weltrangliste von 1973. Anderson rangierte im Januar noch auf Weltranglistenplatz 80. In seinen 14 Profijahren gewann er nur drei kleine Turniere: Johannesburg (2011), Delray Beach (2012) und Winston-Salem (2015). Ende 2015 rangierte er für eine Woche unter den Top 10 der Welt. Anschliessend warfen ihn Verletzungen zurück.
Gegen Rafael Nadal hat er alle bisherigen vier Direktbegegnungen verloren. (sda)
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