Uruguay und der Fluch der Startspiele
Wäre die Einwohnerzahl eines Landes von Relevanz, gäbe es keine Zweifel am Ausgang der Partie. Uruguay, eingebettet zwischen Brasilien und Argentinien, zählt knapp dreieinhalb Millionen Menschen, Ägypter dagegen gibt es gut 95 Millionen.
Im Fussball aber ist zumindest in dieser Affiche der Kleine der Grosse. Uruguay war 1930 und 1950 Weltmeister und überzeugte vor acht Jahren als WM-Vierter. Ägypten ist mit sieben Titeln zwar Rekordmeister auf dem afrikanischen Kontinent, schaffte es aber erstmals seit 28 Jahren wieder an eine WM.
Uruguay kann auf ein Sturmduo der Extraklasse zählen: Edinson Cavani von Paris St-Germain und Luis Suarez vom FC Barcelona. Der in Spanien tätige Suarez, inzwischen 31 Jahre alt, hofft indes, positivere Schlagzeilen machen zu können als ehedem: "Ich möchte, dass es diesmal endlich auch meine WM wird."
Die unschönen Szenen des Luis Suarez
2010 hatte Suarez im Viertelfinal gegen Ghana kurz vor Ablauf der Verlängerung mit einem absichtlichen Hands auf der Torlinie den Siegtreffer der Afrikaner verhindert. Den fälligen Penalty verschoss Ghanas Asamoah Gyan. Uruguay setzte sich im Penaltyschiessen durch. Suarez aber wurde für den Halbfinal gesperrt. Ohne ihn schied das Team gegen Holland aus. Um die Welt ging auch die unappetitliche Szene vor vier Jahren in Brasilien, als Suarez im Gruppenspiel gegen Italien Giorgio Chiellini in die Schulter biss und für neun Spiele aus dem Verkehr gezogen wurde.
Suarez, der unbestrittene Weltklassemann, hat einiges gutzumachen, möglichst schon beim ersten Auftritt. Die Südamerikaner sind als Team bestrebt, besser zu starten als bei den letzten sechs WM-Teilnahmen, in denen sie ihr Startspiel nie gewinnen konnten. Ihr diesbezüglich letzter Erfolg geht auf 1970 zurück.
In Ägypten konzentriert sich die Thematik vor dem ersten Spiel auf die Frage, ob er spielt oder nicht. Gemeint ist Mohamed Salah, Ex-Basler und offensive Lichtgestalt im Team der Nordafrikaner. Erst kurz vor Anpfiff wird bekannt, ob der an der linken Schulter verletzte Stürmerstar des Liverpool FC auflaufen kann. Gemäss Trainer Hector Cuper dürfte dies aber der Fall sein.
Einen Rekord können die Ägypter verbuchen, falls Goalie Essam El-Hadary zum Einsatz kommt. Der einst in Sion tätige Keeper wird am Freitag 45 Jahre, 4 Monate und 29 Tage alt. Er wäre der älteste Spieler an einer WM-Endrunde. Die bisherige Bestmarke hält der kolumbianische Torhüter Faryd Mondragon, der 2014 als 43-Jähriger gespielt hat. (sda)
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