Ein kleiner Matchball für den FC Zürich
Nach einem Viertel der Saison liegt der FC Zürich in allen drei Wettbewerben auf Kurs. In der Meisterschaft liegen die Stadtzürcher hinter dem enteilten Leader Young Boys auf Platz 2, im Cup überstand der Titelverteidiger die ersten zwei Runden ohne Probleme, und dank dem 1:0 vor zwei Wochen in Larnaca gelang der Start in die Europa League vorzüglich. Dennoch ist beim FCZ noch nicht alles Gold, was glänzt.
Vor allem in der Offensive harzt es bei dem neben YB einzigen Schweizer Vertreter in einem europäischen Wettbewerb. Erst acht Tore schossen die Zürcher in neun Meisterschaftsspielen. Die letzte Partie gegen Neuchâtel Xamax brachte die Zürcher Schwäche deutlich zu Tage; ein gutes halbes Dutzend erstklassiger Chancen reichte nicht, um ein Tor zu erzielen.
"Klar wollen wir den Zuschauern mehr Tore bieten", sagte FCZ-Trainer Ludovic Magnin vor dem ersten europäischen Heimspiel der Saison gegen den bulgarischen Meister . Viel lieber streicht der frühere Verteidiger aber das Positive hervor. "Es ist hervorragend, dass wir bisher nur so wenig Tore erhalten haben." Vom Teamspirit und der Mentalität, welche die Mannschaft an den Tag legt, schwärmt er. "Beides stimmt seit meiner Ankunft im Februar."
Brasilianisch geprägter Gegner
Gegen Ludogorez Rasgrad bietet sich dem FCZ die Chance, seine Stärke auf internationalem Parkett zu beweisen. Im Gegensatz zu den Zürchern hat der bulgarische Serienmeister seine anfänglichen Ladehemmungen abgelegt und den Tritt wieder gefunden. In den letzten sieben Spielen schoss Rasgrad 22 Tore, zuletzt siegte es gegen Varna 5:1. Die einzige Niederlage in den letzten zwei Monaten resultierte beim 2:3 im ersten Gruppenspiel gegen Bayer Leverkusen - nach einer 2:0-Führung.
Rasgrad hat sich in den letzten Jahren im europäischen Geschäft etabliert und ist in Basel bestens bekannt, war Ludogorez doch zwischen 2013 und 2016 sechs Mal auf den FCB getroffen. 2016 und 2017 qualifizierte sich der Meister der letzten sieben Jahre als jeweils Tabellendritter der Champions League für die K.o.-Phase der Europa League.
Noch immer ist Ludogorez brasilianisch geprägt. Neben neun Spielern ist seit Sommer auch der Trainer ein Brasilianer. Der 62-jährige Paulo Autuori hat eine illustre Karriere hinter sich. Seit mehr als 40 Jahren ist er im Geschäft, trainierte Teams in Portugal, Peru, Katar und Japan und gewann mit Cruzeiro (1997) und São Paulo (2005) die Copa Libertadores.
Offene Ausgangslage
Vor der Partie im Letzigrund liess sich der Weitgereiste aber nicht in die Karten blicken. "Wir sind uns aber bewusst, dass ein Sieg im Hinblick auf das Weiterkommen ein grosser Schritt wäre." Ähnlich sieht es sein Gegenüber Magnin, der offen liess, ober er aufgrund der Sperre gegen Pa Modou von einer Vierer- auf eine Dreierkette umstellen wird.
Als Favoriten sieht der Romand keines der beiden Teams. Die grosse internationale Erfahrung und die Spielstärke sieht er als grösste Waffen der Bulgaren, "aber sie sind sich aus ihrer Meisterschaft nicht gewohnt zu verteidigen". Für den FCZ-Trainer ist klar: "Der Druck liegt bei ihnen. Wir hingegen haben bereits einen ersten kleinen Matchball." (sda)
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