Drmic sieht WM-Cut zuversichtlich entgegen
Rund drei Wochen vor dem Auftakt gegen Brasilien nimmt das persönliche Happy End von Josip Drmic konkrete Formen an. Wohl kein anderer Schweizer Nationalspieler hat eine kompliziertere Verletzungsgeschichte hinter sich als der Stürmer von Borussia Mönchengladbach. Sollte er am 4. Juni den letzten WM-Cut von Vladimir Petkovic überstehen, käme das aus der Sicht Drmics einem mittleren Coup gleich. Für ihn wäre es eine "kleine Medaille für hartes und detailliertes Schaffen", so der SFV-Rückkehrer.
Bis Mitte letzten Herbsts war ungewiss, ob der 25-Jährige überhaupt je wieder auf oberstem Level angreifen würde. Ein zweiter Knorpelschaden im Knie hatte ihn zurückgeworfen und richtiggehend demoralisiert. Nicht wenige Beobachter schrieben ihn ab, selbst der Borussia-Sportchef Max Eberl zweifelte: "Es sieht nicht gut aus."
Die vorübergehende Depression ist weg, der Optimismus ist zurück. Rund zwei Wochen vor dem Flug nach Russland bereitet sich Drmic auf seine zweite WM-Endrunde vor. "Das fühlt sich sehr gut an. Vor ziemlich genau einem Jahr humpelte ich an Krücken durch die Gegend", erinnert sich Drmic. "Die WM war sehr, sehr weit weg. Ich hatte nur einen Wunsch: gesund werden."
Von seiner Strategie der kleinen Schritten rückt Drmic nicht ab, die guten letzten Spiele und Wochen bringen seinen Plan nicht durcheinander. Die vier Bundesliga-Treffer in seinen letzten sechs Partien für die Borussia schätzt der Offensivspezialist eher defensiv ein: "Ich habe teilweise vom Pech der anderen profitiert. Bei uns in Gladbach fehlten teilweise über zehn verletzte Spieler, entsprechend schmal besetzt waren wir."
Für langjährige Weggefährten kommt die Rückkehr auf die grosse Bühne nicht völlig unerwartet. "Ich kenne seinen Ehrgeiz, er arbeitet unglaublich hart. Sein Comeback überrascht mich nicht", sagt Granit Xhaka, der vor seinem Wechsel zu Arsenal ebenfalls am Niederrhein engagiert war.
Drmic lächelt, als er von der wohlwollenden Botschaft seines Kollegen hört: "Das freut mich natürlich. Aber hätte Granit alles mitbekommen, wäre er womöglich nicht so optimistisch gewesen." Worte der Anerkennung sind auch vom derzeit gesetzten Schweizer Angreifer Haris Seferovic zu vernehmen: "Hut ab, nach zwei Knieoperationen so zurückzukommen. Andere hätten wahrscheinlich aufgegeben", sagt der Benfica-Professional zur SDA. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.