Deutschlands für EM 2024 favorisiert
Infrastruktur, Stadien, Wirtschaft, Menschenrechte: Deutschland hat das stärkere Bewerbungsdossier eingereicht als die Türkei. Der Evaluationsbericht der UEFA hat den Deutschen letzte Woche das bessere Zeugnis ausgestellt. Er bescheinigte dem DFB eine "inspirierende, kreative und sehr professionelle Vision".
Doch gewonnen haben die Deutschen damit noch lange nicht. Vor acht Jahren zum Beispiel stellten die FIFA-Experten der WM-Kandidatur von Katar die schlechtesten Noten der acht Bewerber aus. Am Ende wurde die WM 2022 dennoch an Katar vergeben. Ausserdem hoffen die Türken auf den Verlierer-Bonus. Schon oft wurden mehrmalige WM-, EM- oder Olympia-Kandidaturen im dritten oder vierten Anlauf belohnt. Die Türkei war bei der EM 2008 (Schweiz/Österreich), 2012 (Polen/Ukraine) und 2016 (Frankreich) übergangen worden. Gegen die Franzosen unterlag sie knapp mit 6:7 Stimmen.
In den letzten Stunden vor dem Entscheid sind politische Ränkespiele an der Tagesordnung. Die Deutschen befürchten, dass sich FIFA-Präsident Gianni Infantino für die Kandidatur der Türkei stark machen könnte. Ausserdem sind die Exekutivmitglieder aus Osteuropa gegenüber der Türkei und ihrem Präsidenten Recep Tayyip Erdogan weniger kritisch als die Westeuropäer. Dafür hat der UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin bei einer Stimmengleichheit den Stichentscheid. Und der Slowene soll ein Befürworter der Deutschen sein.
Für wen auch immer sich die UEFA entscheidet: Beide Länder verfügen schon jetzt über eine ausgezeichnete Stadion-Infrastruktur. Die Arenen stehen nicht nur in den zehn deutschen EM-Städten Berlin, München, Hamburg, Köln Frankfurt, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig sondern mit zwei Ausnahmen auch in der Türkei. Einzig in der Hauptstadt Ankara müsste noch ein neues Stadion gebaut werden. Ausserdem würde das Olympiastadion in Istanbul umgebaut.
Apropos türkische EM-Städte. Die Türkei will damit punkten, dass ihre EM eine Brücke zwischen Europa und Asien schlägt. Die EM würde nämlich nicht nur in Istanbul, Ankara oder Antalya gespielt, sondern auch in Gaziantep, keine 100 Kilometer von der Grenze zu Syrien entfernt. (sda)
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