Medizin-Nobelpreis für Krebs-Immuntherapien
Die beiden Forscher entdeckten, wie sich das Immunsystem gegen einen Tumor mobilisieren lässt und ebneten damit den Weg für eine Revolution in der Krebsmedizin. Ihre Forschung zeigte, dass bestimmte Eiweisse als Bremsen des Immunsystems fungieren und Immunzellen davon abhalten, den Krebs anzugreifen, wie das Karolinska-Institut in Stockholm am Montag mitteilte. Therapien, die auf dem Lösen dieser Immunsystem-Bremse beruhen, haben sich als sehr effizient gegen Krebs erwiesen.
James P. Allison von der University of Texas studierte in den 1990er Jahren ein Protein namens CTLA-4, das das Immunsystem abschwächt. Biologisch hat diese Bremse durchaus Sinn: Das Immunsystem soll normalerweise keine körpereigenen Zellen angreifen. Allison sah aber das Potenzial, durch Lösen dieser Bremse den Kampf des Immunsystems gegen Krebszellen zu befeuern.
Tasuku Honjo von der Universität Kyoto entdeckte parallel dazu ein Protein auf Immunzellen, das ebenfalls als Bremse des Immunsystems wirkt, aber auf andere Weise: das Protein PD-1 auf Immunzellen. Auch durch Blockade dieser Bremse lässt sich das Immunsystem stark aktivieren. Beide Entdeckungen ermöglichten völlig neue Ansätze in der Krebstherapie.
Die Auszeichnung ist mit neun Millionen Schwedischen Kronen (rund 900'000 Franken) dotiert. Im vergangenen Jahr hatten die drei US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young die Auszeichnung für die Erforschung der Inneren Uhr des Menschen erhalten. Die Nobelpreise werden am 10. Dezember verliehen, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. (sda)
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