Installation "GaiaMotherTree" im HB Zürich
"Schuhe ausziehen, hinlegen, ein Nickerchen machen und träumen" fordert Neto die Tausenden von Menschen auf, die jeden Tag durch die grosse Halle des Zürcher Hauptbahnhofes strömen. Der Baum solle ein Ort der Ruhe und Spiritualität sein, sagte er vor den Medien.
Lanciert wurde das Kunstprojekt von der Fondation Beyeler. Sie hatte dem bekannten Künstler die grosse Halle gezeigt und gefragt, ob er diese für ein Projekt nutzen wolle. Sofort setzte sich Neto ins Bahnhofbuffet und zeichnete auf einer Serviette erste Ideen.
Der "GaiaMotherTree" stehe für die Kraft von Mutter Erde. "Wir alle sind Natur." Darauf sollen sich gemäss dem Künstler all jene Menschen wieder besinnen, die jeden Tag hier durcheilen.
10 Kilometer Baumwollbänder
Der riesige Baum, der bis an die Hallendecke reicht, besteht aus über 10 Kilometern Baumwollbändern und wurde von 27 Mitarbeitern und Helfern in Brasilien zusammengehäkelt. Seit Sonntag wurden die Einzelteile im Zürcher HB verknüpft.
Auch wenn der Baum für Ruhe stehen soll: Im Inneren, auf einer grossen Matte und zahlreichen umhäkelten Kissen, wird ab sofort ein kostenloses Programm geboten, es reicht von Meditation über Mantra-Singen bis hin zu einem Auftritt des Jodelchors Mellingen AG.
Gegengewicht aus Saatgut und Erde
Für die Installation der übergrossen Häkeldecke musste keine einzige Schraube angebracht und kein einziges Loch gebohrt werden. Die "Äste" hängen über den Metallverstrebungen der Halle. Beschwert sind sie mit insgesamt 600 Kilogramm Kurkuma, Gewürznelken, Pfeffer und Kreuzkümmel, die in geflochtenen Säcken hängen und geruchsmässig die angrenzenden Fast-Food-Lokale konkurrenzieren.
Als Bodenfixierung dienen 800 Kilogramm Erde, ebenfalls in gehäkelten Beuteln. Im Inneren der durchsichtigen Skulptur hängen als Gegengewicht 70 Kilo Saatgut von Hülsenfrüchten und Steinobst.
Ernesto Neto ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler Brasiliens. Anlässlich des Projekts "GaiaMotherTree" in Zürich sind auch in der Fondation Beyeler Werke von ihm zu sehen. Im zentralen Raum des Museums werden Skulpturen aus den 1980er- und 1990er-Jahre gezeigt. Im Park ist der "Altar for a plant" von 2017 aufgebaut. (sda)
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