Bilder-Short-Stories im Kunstmuseum Basel
Erasmus von Rotterdam oder Friedrich Nietzsche sind Teil des Bildungskanons. Auch der Name Iris von Roten ist nach wie vor bekannt. Doch was geschah am Basler Friedenskongress von 1912? Und wer waren Frick und Frack? Antworten finden sich in einer neuen, bunt bestückten Ausstellung des Kunstmuseums Basel.
Das Museum hat dafür Ikonen seiner Sammlung ausgewählt, aber auch selten Gezeigtes aus seinen Depots geholt und mit Leihgaben aus anderen Basler Museen und Privatsammlungen ergänzt. Illustriert werden damit neun visuelle Kurzgeschichten rund um Persönlichkeiten, historische Momente oder Werke, die mit Basel verbunden sind.
Kühltruhen durchforstet
Ausser Erasmus, Nietzsche, von Roten und dem Friedenskongress sind dies Maria Sybilla Merian, Jacob Burckhardt, LSD-Entdecker Albert Hofmann und das Bild "Der tote Christus im Grab" von Hans Holbein. Und Frick und Frack waren zwei Basler Schlittschuh-Komiker, in Hollywood berühmt geworden, in der Heimat aber längst vergessen.
Die Idee zur Ausstellung sei geboren worden, als er noch an seinem früheren Wirkungsort in Houston gewesen sei, aber bereits gewusst habe, dass er nach Basel komme, sagte Museumsdirektor Josef Helfenstein am Donnerstag vor den Medien. Ziel war, den Reichtum der Basler Sammlung aufgrund einzelner Themen zu präsentieren.
Schliesslich ging es darum, die "Kühltruhen des Museums zu durchforsten" und "den Dingen ein Leben zu geben", umschrieb Helfenstein das Vorgehen in Anlehnung an eine Ausstellung Andy Warhols in Houston von 1969. Themen und Figuren, nicht der übliche kunstgeschichtliche Kontext, bildeten dabei das Erzählungsgerüst.
Schmökern in Geschichten
Entstanden ist dabei eine Schau vielfältiger Bezüge, angereichert mit Exponaten von Museen und Archiven ausserhalb des Kunstbereichs und gruppiert jeweils um Werke der eigenen Sammlung. Eine Ausstellung, die wie der imaginäre Katalog eines Warenhauses der schönen Dinge zum Staunen und Schmökern einlädt.
Da wird etwa der "Tote Christus" von Holbein neben Bilder Ferdinand Hodlers von seiner sterbenden Geliebten Valentine Godé-Darel gestellt, Nietzsche neben Werke von André Masson oder Giorgio de Chirico, LSD-Entdecker Hofmann neben den heiligen Antonius. Und Frauenrechtlerin Iris von Roten malte selbst, so auch ein Bild von Iris-Blüten.
Einige Räume wurden von den Kunstschaffenden Silvia Bächli, Pipilotti Rist und Not Vital mitgestaltet. Zum Begleitprogramm gehören auch fünf Gesprächsrunden zu gesellschaftlichen Themen unter anderem mit Eiskunstlauf-Weltmeisterin Denise Biellmann. Zu der bis am 21. Mai dauernden Ausstellung ist eine Publikation erschienen.
www.kunstmuseumbasel.ch (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.