Firma in Österreich macht aus Abfall Öl
Dabei werden gebrauchte Plastikverpackungen und -folien aus dickwandigem Material - etwa Polyethylen oder Polypropylen - durch Hitze- und Druckeinwirkung zu synthetischem Rohöl umgewandelt.
Das Unternehmen OMV nutzt dazu seine eigene Raffinerie in Schwechat bei Wien. Aus dem zurückgewonnen Öl stellt das Unternehmen Treibstoffe oder Grundstoffe für die Kunststoffindustrie her. Bei der Verarbeitung des synthetischen Öls entstehen 45 Prozent weniger Treibhausgase als bei gewöhnlichem Rohöl, wie OMV-Vorstandsmitglied Manfred Leitner sagte. Zudem lasse sich die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern langfristig verringern.
Nach Einschätzung von Hans Leibold, Experte für Brennstoffaufbereitung und Gasbehandlung am Karlsruher Institut für Technologie, kann das sogenannte ReOil-Verfahren einen guten Beitrag zur Verwendung von Kunststoffabfällen leisten: "Es ist auf jeden Fall CO2-sparender, Altkunststoffe in der Raffinerie stofflich zu recyceln, als diese zu verbrennen", sagt Leibold.
Zudem werde es in Europa immer wichtiger, Plastikabfälle umweltschonend zu recyceln, schon allein weil China seit Anfang des Jahres keine Kunststoffabfälle aus Europa mehr annimmt. Bislang war das Land grösster Importeur von europäischem Plastikmüll.
Leibold gibt aber zu bedenken, dass der wirtschaftliche Nutzen des Verfahrens zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar sei. Ein weiteres Problem sei, dass etwa Baukunststoffe, die einen erheblichen Anteil der Plastikabfälle darstellten, im Gegensatz zu Verpackungsfolien im ReOil-Verfahren nicht verwendet werden können. (sda/dpa)
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