Totenzahl nach Anschlag im Sinai steigt
Angreifer hatten am Vortag während des Freitagsgebets in einer Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel eine Bombe gezündet und dann das Feuer auf die Gläubigen eröffnet.
Die Luftwaffe reagierte mit Angriffen auf "Terroristen"-Verstecke mit Waffen und Munition. Das Militär sei vor Ort und werde nicht eher ruhen, bis alle eliminiert seien, die an dem Anschlag auf die Moschee beteiligt gewesen seien, zitiert die staatliche Zeitung "Al-Ahram" ägyptische Sicherheitskreise.
Am Freitagabend hatte Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi in einer Fernsehansprache eine "harte Antwort" angekündigt. Bereits in der Nacht zum Samstag flogen ägyptische Kampfjets Angriffe gegen vermutete Verstecke der Terroristen auf der Sinai-Halbinsel. Dabei seien mehrere Terroristen "eliminiert" worden, wie die Online-Zeitung "Al Ahram" unter Berufung auf Militärsprecher berichtete.
Mehrere Angreifer hatten am Freitag mit Sprengsätzen und Schusswaffen eine Sufi-Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel angegriffen. Mindestens 235 Menschen starben laut einer Erklärung des zuständigen Staatsanwalts bei dem Angriff, 109 weitere seien verletzt worden.
Explosionen und Gewehrfeuer
Der Imam der Al-Radwah-Moschee im Distrikt Bir el-Abed sagte der Nachrichtenseite "Al-Masry al-youm", dass es Explosionen gegeben habe, als er die Kanzel zur Freitagspredigt hinaufgehen wollte. Anschliessend sei Panik ausgebrochen, Gläubige hätten teilweise versucht, die Moschee durch die Fenster zu verlassen, sagte Imam Mohammed Razik. Die Angreifer eröffneten schliesslich das Feuer auf die Flüchtenden.
International wurde die Tat von Staats- und Regierungschefs scharf verurteilt. Um Mitternacht schaltete die Stadt Paris die Lichter des Eiffelturms in Solidarität mit den Opfern aus.
Der Vorsitzende des UNO-Sicherheitsrates, der Italiener Sebastiano Cardi, erklärte: "Die Mitglieder des Sicherheitsrates sind sich einig, dass Terrorismus in all seiner Form die gravierendste Gefahr für internationalen Frieden und Sicherheit ist." Alle Täter, Organisatoren und Unterstützer müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu terroristischen Angriffen eines Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Vor allem Sicherheitskräfte sind im Visier der Islamisten. Militär und Polizei gehen in der Region massiv gegen mutmassliche Terroristen vor. Bei Razzien kam es zuletzt häufiger zu tödlichen Schusswechseln. Die Region im Norden der Halbinsel ist zu grossen Teilen militärisches Sperrgebiet. (sda/afp)
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