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Liechtenstein Museum steht ohne Direktor da

Johannes Schneider, der Direktor des Liechtenstein Museum in Wien, hat seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Er war lediglich vier Monate im Amt gewesen.

Wien. – Eigentlich wollte Schneider am Dienstag zusammen mit Fürst Hans-Adam II. an einer Medienkonferenz die Neupositionierung des Liechtenstein Museums erklären. Daraus wird nun aber nichts. Schneider, der erst im Juni 2011 sein Amt mit der Aufgabe einer Neupositionierung des Museums übernommen hatte, gab am Montagabend seinen sofortigen Rücktritt bekannt: «Bei der geplanten Neupositionierung des Museums gab es leider unüberbrückbare Meinungsunterschiede mit dem Eigentümer. Da unter diesen Voraussetzungen eine erfolgreiche Umsetzung, der aus meiner Sicht für das Haus notwendigen Massnahmen nicht möglich ist, habe ich mich zum Rücktritt entschlossen», wird Schneider in einer Medienmitteilung zitiert.

Fürst vermisste Konzept

Das Fürstenhaus äusserte sich am Dienstagmittag in einer Mitteilung überrascht vom plötzlichen Rücktritt. Offenbar hatte Fürst Hans-Adam II. zuletzt einige Wünsche Schneiders nicht gewährt, da «kein ausreichend detailliertes Konzept für die Neupositionierung der beiden Häuser vorlag». Die weitere Entwicklung der beiden Museen werde in den zuständigen Gremien demnächst behandelt werden, heisst es.

Junge Kraft aus Vorarlberg

Schneider, ein 32-jähriger Vorarlberger, hatte das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien absolviert und zum Doktor der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien promoviert. Vor seinem Kurzzeit-Engagement beim Liechtenstein Museum arbeitete er bei einer Beratungsgesellschaft. Das Liechtenstein Museum hatte seit 2004 wieder einen Teil der Kunstschätze der Fürstlichen Sammlungen im Wiener Gartenpalais gezeigt. Dort war sie schon bis 1938 der Öffentlichkeit als die «schönste Privatsammlung» der Welt zugänglich. Ein weiteres Gebäude wird derzeit renoviert und soll ab Frühjahr 2013 seine Räumlichkeiten öffnen. Eine Sammlung an Kunst des Biedermeier und des Klassizismus sollen präsentiert werden. (pd/ga)

 

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