Pablo Brägger trumpft an der WM auf
Der Ostschweizer zeigte eine starke Leistung in der Qualifikation und führte die Zwischenwertung am Reck nach zwei von vier Abteilungen an. Brägger hatte in den letzten Wochen eine der schwierigeren Phasen seiner Karriere durchlaufen. Im April in Cluj-Napoca hatte er mit einer nahezu perfekten Übung und dem Gewinn von EM-Gold am Reck einen Traum verwirklicht, der historische Erfolg entwickelte sich aber für ihn persönlich auch zu einer Bürde. Die eigenen Ansprüche stiegen, die Unzufriedenheit im Training wuchs, wenn ihm etwas nicht nach Wunsch gelang. Hinzu kam eine leichte Knieverletzung, die ihn zusätzlich verunsicherte.
In der Olympiastadt von 1976 liess sich Brägger von den Schwierigkeiten des Sommers aber nichts anmerken. Der 24-Jährige aus Oberbüren war auf den Punkt bereit und zeigte von A bis Z einen tadellosen Wettkampf. Am Barren und am Reck gelang ihm ein fast perfekter Einstieg in den Wettkampf, und auch an den vier weiteren Geräten kam der Ostschweizer ohne grosse Fehler durch. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", so Brägger.
Am Reck führte er mit 14,433 Punkten die Zwischenwertung nach zwei der vier Subdivisionen an. "Trotz erhöhter Nervosität konnte ich die Übung gut durchziehen", freute sich Brägger, der bei seinem zweiten Flugelement etwas weit weg von der Stange geriet, einen Sturz aber vermeiden konnte. Es deutete viel darauf hin, dass er am Sonntag am Königsgerät erstmals in seiner Karriere auch um die WM-Medaillen kämpfen wird. "Zumindest habe ich gut vorgelegt", sagte der St. Galler, der seinen nächsten Einsatz am Donnerstag im Mehrkampf-Final der besten 24 haben wird.
Hegis Hoffnung, Yusofs Enttäuschung
Hoffnungen auf den erneuten Einzug in den Reckfinal durfte sich nach dem Ende seines Pensums auch Oliver Hegi machen. Dem EM-Zweiten 2017 und WM-Siebten von Glasgow 2015 gelang ebenfalls ein tadelloser Vortrag. In der Zwischenwertung lag er auf Rang 3, allerdings hatten zu diesem Zeitpunkt die starken Nationen wie Russland, Japan und China ihr Programm noch nicht hinter sich gebracht. Und erst zum Abschluss der Qualifikation steht am Dienstagnachmittag Epke Zonderland, der Reck-Olympiasieger von 2012, im Einsatz.
Auf einen kompletten Sechskampf verzichtete Hegi. Aufgrund eines Faszienrisses in der Schulter hatte sich der 24-jährige Aargauer in der Vorbereitung einen Trainingsrückstand eingehandelt, weswegen er sich auf den Einsatz an seinen drei stärksten Geräten fokussierte. Während ihm die Übung am Barren glückte, musste er am Pauschenpferd einen Sturz in Kauf nehmen.
Einen Wettkampf zum Vergessen erlebte Eddy Yusof an seinem 23. Geburtstag. Der nominell stärkste Schweizer Mehrkämpfer stürzte zum Auftakt des Wettkampfs sowohl am Barren als auch am Reck. Und auch am Pauschenpferd musste der Olympia-Zwölfte von Rio das Gerät verlassen, womit der erste Einzel-Final an einer WM für den Zürcher Unterländer womöglich ausser Reichweite geriet. Eine Erklärung für seinen schwachen Auftritt hatte Yusof keine: "In der Vorbereitung lief es an allen Wettkämpfen gut." (sda)
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