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Trump legt sich mit dem Profisport an

US-Präsident Donald Trump legt sich mit dem Profisport an. So fordert er die Teambesitzer der National Football League auf, Spieler zu entlassen, die während des Abspielens der Nationalhymne knien.
Donald Trump, hier an einem Tennismatch in New York, duldet keine kritischen Töne im US-Profisport
Donald Trump, hier an einem Tennismatch in New York, duldet keine kritischen Töne im US-Profisport (Bild: KEYSTONE/FR103966 AP/JASON DECROW)

Wenige Stunden später lud Trump via Twitter die diesjährigen Champions der nordamerikanischen Basketballliga (NBA), die Golden State Warriors, von einem Besuch im Weissen Haus aus. Deren Star Stephen Curry hatte zuvor öffentlich klar gemacht, dass er Trump nicht seine Aufwartung machen wolle. Auch mehrere Teamkameraden zeigten wenig Neigung.

Einige NFL-Spieler weigern sich seit gut einem Jahr, während der Nationalhymne, die bei fast jeder Sportveranstaltung gespielt wird, stehen zu bleiben. Sie protestieren damit gegen die nach ihrer Meinung ungerechte Behandlung von Minderheiten im Land und insbesondere die Polizeigewalt gegen Schwarze. Initiator der Bewegung ist Colin Kaepernick, ehemaliger Quarterback der San Francisco 49ers.

"Es ist eine totale Respektlosigkeit gegenüber unserer Tradition. Es ist eine totale Respektlosigkeit gegenüber allem, für das wir stehen", sagte Trump bei einem Auftritt zur Unterstützung eines republikanischen Senatsbewerbers in Alabama. "Würdet ihr es nicht liebend gerne sehen, dass ein NFL-Teambesitzer sagen würde, 'Nehmt den Hurensohn vom Feld. Weg damit! Er ist gefeuert', wenn jemand die Flagge nicht respektiert?" Trump forderte die Zuschauer auf, solche Spiele aus Protest zu verlassen.

NFL-Commissioner Roger Goodell nannte Trumps Äusserungen "spalterisch". Sie zeugten von einem "Mangel an Respekt für die NFL, unser grossartiges Spiel und alle unsere Spieler", hiess es in einer schriftlichen Erklärung.

Einladung zurückgezogen

Zu den Golden State Warriors twitterte Trump: "Das Weisse Haus zu besuchen, gilt als eine grosse Ehre für ein Meisterschaftsteam. Stephen Curry zögert, daher ist die Einladung zurückgezogen!"

Curry hatte am Freitag laut Medienberichten unter anderem gesagt: "Wenn wir nicht gehen, löst das hoffentlich etwas Wandel aus bei dem, was wir in diesem Land tolerieren und wofür wir stehen, was akzeptabel ist und bei welchen Dingen wir auf einem Auge blind sind."

Trump hatte die Warriors zwar noch nicht offiziell ins Weisse Haus gebeten, aber eine solche Geste gegenüber Meisterteams ist Tradition. Wie es heisst, wollten die Warriors ursprünglich am Wochenende darüber beraten, ob sie eine Einladung annehmen würden oder nicht. (sda/dpa)

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