Van der Graaff triumphiert in Seefeld
30 Jahre lang war die Schweiz im Frauen-Langlauf ohne Weltcup-Sieg geblieben, ehe Laurien van der Graaff das Heimrennen zum Auftakt der Tour de Ski in Lenzerheide überraschend für sich entscheiden konnte. Nun lagen zwischen dem zweiten und dritten Weltcup-Erfolg einer Swiss-Ski-Starterin lediglich 27 Tage.
Verantwortlich hierfür zeichnete Van der Graaff in Seefeld in Tirol im vorletzten Rennen vor den Olympischen Spielen. Ihr zweiter Triumph kam dabei zwar weniger überraschend als der Premieren-Sieg Ende Dezember, damit rechnen durfte man gleichwohl nicht.
Doch Van der Graaff präsentiert sich in den Wochen vor Beginn der Winterspiele in Südkorea in hervorragender Verfassung - nicht nur körperlich, sondern auch mental. Sie liess sich in ihrem Halbfinal-Lauf selbst durch einen Stockbruch kurz nach dem Start nicht aus der Fassung bringen, obschon es unnötig Energie kostete.
Im Final demonstrierte sie später einmal mehr ihre Endschnelligkeit auf den letzten Metern. "Ich wollte unbedingt bis zum Schluss an der Spitze dranbleiben, um dann den Turbo zünden zu können", so Van der Graaff. "Die letzten 100 Meter funktionieren bei mir derzeit einfach super."
Die Schweizerin bog als Dritte auf die Zielgerade ein und sprintete auf den letzten Metern noch an der Norwegerin Maiken Caspersen Falla, die im Final-Lauf lange die Leaderin gewesen war, vorbei. In den Heats zuvor war es kaum einer Sprinterin gelungen, auf den letzten Metern noch entscheidend Positionen gutzumachen.
Zunächst war Van der Graaff zwei Hundertstelsekunden vor Caldwell geführt worden, am Ende schien sie zeitgleich mit der Amerikanerin auf Platz 1 des Klassements auf. Dritte wurde - in Abwesenheit der Schwedin Stina Nilsson und der Norwegerin Ingvild Flugstad Östberg - die favorisierte Olympiasiegerin und Weltmeisterin Falla. Mit beiden Konkurrentinnen war Van der Graaff schon in Lenzerheide auf dem Podest gestanden.
Am 30. Dezember hatte Van der Graaff dort, bei der 1. Etappe der Tour de Ski, ihren ersten Sieg im Weltcup gefeiert. Nun sorgte die Sprint-Spezialistin in Seefeld, wo im nächsten Jahr die Weltmeisterschaften stattfinden, für den insgesamt 10. Podestplatz einer Schweizer Langläuferin im Weltcup.
Im Sprint in der freien Technik resultierten für sie zuletzt die Ränge 1, 4 und nun wieder 1. In Pyeongchang wird allerdings in der klassischen Technik gelaufen. "Ich zähle deshalb im Einzelsprint bei Olympia nicht zu den Favoritinnen", so Van der Graaff.
Cologna und Hediger im Halbfinal
Bei den Männern setzte sich der Seriensieger Johannes Hösflot Klaebo auf souveräne Weise durch. Die weiteren Podestplätze hinter dem Norweger gingen an den Franzosen Lucas Chanavat und an Calle Halfvarsson aus Schweden.
Dario Cologna schaffte erstmals seit mehr als zwei Jahren in einem Sprint wieder einmal den Vorstoss in den Halbfinal. Der Tour-de-Ski-Sieger klassierte sich im 10. Rang und damit unmittelbar vor dem Teamkollegen Jovian Hediger.
Für Roman Schaad, den Viertplatzierten in der Qualifikation, Erwan Käser und Gianluca Cologna bedeuteten die Viertelfinals Endstation. (sda)
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