Siebenter WM-Titel für Nino Schurter
Er war der uneingeschränkte Favorit. Für ihn zählte an diesem Tag in diesem Rennen lediglich 20 Kilometer von zu Hause entfernt nur der Sieg. Vor dem Heimpublikum sollte es nichts weniger werden als der siebente Weltmeistertitel. Nino Schurter wollte die in Scharen aufmarschierten Zuschauer nicht enttäuschen. Die meisten der 24'000 Leute an der Strecke waren zu einem grossen Teil selbstredend wegen ihm gekommen.
Entsprechend resolut nahm der Bündner das Zepter vom ersten Meter weg in die Hand. Seinem Tempo vermochte einzig Gerhard Kerschbaumer zu widerstehen, der Südtiroler, der Schurter Mitte Juli im Weltcup-Rennen in Vallnord in Andorra eine der seltenen Niederlagen beigefügt hatte.
Schurter bewahrte trotz des hartnäckigen Konkurrenten stets die Ruhe - genauso, wie er sich im Vorfeld des saisonalen Highlights gegeben hatte. Die Rolle des Topfavoriten hatte ihm nichts anhaben können. An den letzten Tagen vor dem Rennen zeigte er sich geradezu entspannt. Sein Selbstvertrauen schien grenzenlos zu sein, den immensen Druck, den er sich selber auferlegt und die er auch von aussen zu spüren bekommen hatte, konnte ihm nichts anhaben. Die Gewissheit, in taktischer Hinsicht mehrere Varianten im Köcher zu haben, erhöhte die Zuversicht zusätzlich.
Die Taktik in Lenzerheide war (auch) auf Geduld ausgelegt. Folglich wartete er lange zu mit dem entscheidenden Angriff. Die finale Attacke lancierte Schurter in der zweitletzten der acht Runden. Dieser letzten Tempoverschärfung hatte auch Kerschbaumer nichts mehr entgegenzusetzen.
Die letzten Meter waren für den Dominator reiner Genuss. "Es war unglaublich, hier vor so vielen Zuschauern zu fahren. Für mich war es das beste Gefühl, das ich in einem Rennen jemals erlebt habe", sagte Schurter nach seinem neuerlichen Grosserfolg. Im Ziel traf der König der Cross-Country-Fahrer mit elf Sekunden Vorsprung vor dem Hobby-Bauern aus Verdings ein. Die müden Beine, auf die Schurter nach getaner Arbeit hingewiesen hatte, fielen nicht ins Gewicht. "Die Teamstaffel am Mittwoch hat Spuren hinterlassen."
Die Bronzemedaille sicherte sich der Niederländer Mathieu van der Poel. Florian Vogel als Fünfter, Mathias Flückiger als Sechster und Thomas Litscher als Zehnter rundeten das Schweizer Ergebnis ab. (sda)
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