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YB und der Rest

Das erste Saisonviertel ist an diesem Wochenende zu Ende gegangen. Die Erkenntnisse aus den ersten neun Runden: Es gibt das überragende YB und den grossen Rest.
Christian Fassnacht (links) und Gerardo Seoane sind mit YB auf dem Höhenflug
Christian Fassnacht (links) und Gerardo Seoane sind mit YB auf dem Höhenflug (Bild: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON)

Die Young Boys liegen zwölf Punkte vor dem ersten Verfolger Zürich, während der FCZ seinerseits nur acht Zähler vor dem Schlusslicht GC klassiert ist. Sion reichte ein Sieg an diesem Wochenende, um von Platz 10 auf 7 zu rücken. Am heikelsten scheint die Lage bei den Grasshoppers und Neuchâtel Xamax. Die grosse Enttäuschung der ersten Saisonphase ist aber der FC Basel. Ein Überblick über die zehn Super-League-Teams:

1. (27 Punkte) Young Boys (Im Vorjahr: 1. Platz/20 Punkte): Der Titelverteidiger hat das erste Saisonviertel nach Belieben dominiert. Als erst zweiter Klub nach Basel stehen die Young Boys nach dem ersten Quartal in der Super League makellos da und sind damit noch um sieben Zähler besser als in der letzten Meistersaison. Sie weisen den besten Sturm (32 Tore) und die beste Abwehr (6 Gegentreffer) auf. Basel, seinen vermeintlich härtesten Konkurrent um die Meisterschaft, deklassierte YB vor einer Woche mit 7:1. Damit ist alles gesagt über den Saisonstart der Berner.

2. (15 Punkte) Zürich (3. Platz/14 Punkte): Der FC Zürich lebt von seiner starken Defensive. Mit einem Torverhältnis von 8:8 reicht es normalerweise nach neun Runden nicht zum 2. Platz. Die Mannschaft von Ludovic Magnin profitiert von der schwächelnden Konkurrenz und einer gefundenen Stabilität. Die Zürcher, die am Wochenende eigentlich gegen Neuchâtel Xamax (0:0) hätten gewinnen müssen, haben Moral, aber keine sehr grosse Marge.

3. (14 Punkte) Thun (9. Platz/8 Punkte): In der letzten Saison befand sich der FC Thun meistens in der unangenehmen Tabellenregion. Mit einem nur unwesentlich veränderten Kader läuft es der Mannschaft von Marc Schneider nun wesentlich besser. Das Team ist eingespielt und hat mit Dejan Sorgic und Marvin Spielmann zwei Stützen, die in der Offensive für den Unterschied sorgen können. In den ersten neun Partien hat Thun fast doppelt so viele Punkte geholt wie zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

4. (14 Punkte) St. Gallen (2. Platz/15 Punkte): Bislang läuft es den Ostschweizern. Dass sich am Samstag gegen GC (2:1) auch noch Routinier Tranquillo Barnetta mit zwei Toren zurückgemeldet hat, ist für die St. Galler eine weitere positive Meldung in den erfolgreichen letzten Wochen. Allerdings ist Vorsicht geboten. In der vergangenen Saison startete der FCSG ebenfalls stark und schwächelte danach.

5. (13 Punkte) Basel (4. Platz/14 Punkte): Die Basler sind die grosse Enttäuschung des Saisonanfangs. Sie haben in den ersten Wochen des Fussballjahres die Qualifikation für die Champions League und für die Europa League verpasst und wahrscheinlich alle Chancen auf die Rückeroberung des Meistertitels verspielt. Wie sehr die schlechten Resultate dem verlorenen Selbstvertrauen geschuldet sind, wird sich weisen, wenn der FCB es wieder gefunden hat. Nach den bisherigen Saisonauftritten ist allerdings auch gut möglich, dass die Qualität der Mannschaft ungenügend ist.

6. (10 Punkte) Lugano (10. Platz/8 Punkte): Beim FC Lugano brodelt es, weil Präsident Angelo Renzetti kaum jemals zufrieden ist und die Qualität seines Kaders überschätzt. Bisher sind die Tessiner aber gut im Rennen. Sie haben von den letzten sechs Partien bloss eine verloren, diese allerdings nach einer miserablen Vorstellung gegen den Aufsteiger Neuchâtel Xamax.

7. (9 Punkte) FC Sion (6. Platz/11 Punkte): Fünfmal in Folge hatte der FC Sion verloren, bevor an diesem Wochenende ein 3:1 in Luzern heraussprang. Es war der erste Sieg unter dem neuen Trainer Murat Yakin. Lässt Präsident Christian Constantin Yakin in Ruhe arbeiten, dürften sich die Walliser bald nach vorne orientieren können. Die Mannschaft besitzt viel Potenzial. In Luzern schossen drei Teenager die Tore.

8. (9 Punkte) Luzern (7. Platz/10 Punkte): Die Saison von Luzern ist bisher eine Achterbahnfahrt mit mehr Tiefs als Hochs. Zuletzt gab es drei Niederlagen in Folge bei nur zwei erzielten Toren. Die Reserve auf den Abstiegsplatz beträgt nur noch zwei Zähler. Trainer René Weiler weiss, was es zu verbessern gilt. Spielerisch ist das, was die Innerschweizer zeigen, ansprechend. Die Effizienz ist aber mangelhaft und kostete dem FCL einige Punkte.

9. (8 Punkte) Neuchâtel Xamax (Aufsteiger): Gleich mehrmals in den ersten Runde hinterliess Neuchâtel Xamax einen inferioren Eindruck. Vor allem die Verteidigung geriet gegen den einen oder anderen Gegner in grosse Verlegenheit. Der Aufsteiger kassierte bisher 21 Gegentore und scheint der Kandidat Nummer 1 für den Abstieg zu sein. Immerhin: In den letzten beiden Partien holte Xamax vier Punkte, den letzten allerdings überaus glückhaft mit dem 0:0 in Zürich.

10. (7 Punkte) Grasshoppers (5. Platz/12 Punkte): Heimsiege gegen Sion und Neuchâtel Xamax sowie ein Remis in Lugano ist die bescheidene Ausbeute der Grasshoppers. Bislang ist es Thorsten Fink nicht gelungen, seinem Team eine klare taktische Linie aufzuzeigen. Der deutsche Coach ist seit Ende April beim Rekordmeister und kam seither nur zu drei Siegen. Die einzige Titelchance in dieser Saison haben die Zürcher schon vergeben - mit der peinlichen Niederlage im Cup beim Drittligisten Nyon. (sda)

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