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Universität St. Gallen arbeitet Kritik auf

Die Universität St. Gallen (HSG) erlaubt ihrem Rektor oder ihrer Rektorin in Zukunft keine Nebentätigkeiten mehr. Die HSG stand zuletzt wegen Nebentätigkeiten ihres Rektors und Professoren immer wieder in der Kritik.
Die Universität St. Gallen (HSG) verlangt von ihrem künftigen Rektor oder der Rektorin einen vollständigen Verzicht auf Nebentätigkeiten.
Die Universität St. Gallen (HSG) verlangt von ihrem künftigen Rektor oder der Rektorin einen vollständigen Verzicht auf Nebentätigkeiten. (Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)

Die verschärfte Regelung wurde vom Universitätsrat beschlossen, wie die HSG am Dienstag mitteilte. Der zwingende Verzicht auf Nebentätigkeiten gilt ab 2020 für die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Rektor Thomas Bieger, dessen Amtszeit noch bis Ende Januar 2020 dauert.

Bieger war wegen seiner Nebentätigkeit als Verwaltungsratspräsident der Jungfraubahn in die Schlagzeilen geraten. Die Finanzmarktaufsicht Finma hatte die Jungfraubahn wegen unzulässigen Marktverhaltens gerügt. Die Gesellschaft habe zwischen 2014 und 2016 jeweils den Jahresendkurs ihrer Aktien in unzulässiger Weise beeinflusst.

Raiffeisen-Affäre

Auch die "Affäre Raiffeisen" hatte ein schlechtes Licht auf die Uni St. Gallen geworfen, die zu den führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas zählt. HSG-Professor Johannes Rüegg-Stürm war als Verwaltungsratspräsident von Raiffeisen Schweiz in die Kritik geraten und musste das Mandat bei Raiffeisen niederlegen.

Die Finma warf Rüegg-Stürm und dem Raiffeisen-Verwaltungsrat vor, das Gremium habe den ehemaligen Chef der Bankengruppe, Pierin Vincenz, quasi unbehelligt geschäften lassen. Gegen Vincenz läuft eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf illegale Transaktionen.

Spesen-Untersuchung

Weiter informierte die Universität St. Gallen im vergangenen Juni über einen Spesen-Fall. Derzeit läuft eine Administrativuntersuchung wegen möglicher Unregelmässigkeiten bei Spesenbezügen. Dieses Verfahren soll bald abgeschlossen werden, wie es im Communiqué der HSG heisst.

Der Universitätsrat reagierte mit einer Überprüfung der Governance (Unternehmensführung) und Compliance (Einhaltung von internen und externen Normen). An der letzten Sitzung habe man beschlossen, die Verbesserungen voranzutreiben, um "das Erfolgsmodell der HSG mit der unternehmerischen Vernetzung der Professoren und Institute" zu stärken.

Im Fokus stehen Nebentätigkeiten, Spesen, Kontrollmechanismen und Finanzflüsse, "auch im Hinblick auf ihre Transparenz". Die Organe der HSG lassen sich bei ihrer Aufarbeitung der Vorfälle von einer Expertin der Wirtschaftsuniversität Wien beraten. (sda)

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