Weniger Katastrophenschäden als 2017
So beliefen sich die gesamtwirtschaftlichen Schäden aus Katastrophen im ersten Halbjahr weltweit auf 36 Milliarden US-Dollar.
Gegenüber der gleichen Vorjahresperiode, als Schäden in Höhe von 64 Milliarden Dollar verzeichnet wurden, hat sich die Schadenssumme damit beinahe halbiert. Sie liegt auch markant unter dem langjährigen Durchschnitt von 125 Milliarden Dollar.
Nun sind nicht alle gewerteten Schäden versichert, gerade in wenig entwickelten Ländern ist der Versicherungsschutz noch löchrig. Die versicherten Katastrophenschäden erreichten weltweit einen Wert von 20 Milliarden Dollar, wie der Rückversicherer am Donnerstag mit der Veröffentlichung der entsprechenden Sigma-Studie mitteilte. Im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 30 Milliarden Dollar.
Da die meisten Ereignisse in Regionen mit hoher Versicherungsdichte aufgetreten sind, waren rund 56 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Schäden versichert.
Das grösste einzelne Schadenereignis im ersten Semester war der Wintersturm Friederike in Zentraleuropa mit einem versicherten Schaden von 2,1 Milliarden Dollar. Daneben forderten aber eine ganze Reihe weiterer Winterstürme in Europa und den USA ihren Tribut. Swiss Re verweist aber gleichzeitig auch auf die Hitzewellen und Trockenperioden, welche mehrere Weltregionen fest im Griff hatten und beispielsweise in Kalifornien und Griechenland zu verheerenden Waldbränden führten.
Tiefste Opferzahl seit Jahrzehnten
3900 Menschenleben forderten die verschiedenen Ereignisse als Opfer. Diese Zahl ist zwar hoch, in Tat und Wahrheit aber ist es aber der tiefste Halbjahreswert in den vergangenen drei Jahrzehnten. Im vergangenen Jahr waren es zur Jahresmitte noch 4600 Personen, die ihr Leben verloren oder vermisst wurden.
Vom Gesamtschaden entfiel mit 34 Milliarden Dollar der Grossteil auf Naturkatastrophen, während die von Menschen ausgelösten lediglich 2 Milliarden zum Schaden beitrugen.
Wenig erbaulich ist der Blick nach vorne: "Wir gehen davon aus, dass wir weitere extreme Wetterrlagen erleben werden, zum Beispiel anhaltende Hitzewellen und Dürreperioden - ähnlich wie die der letzten Wochen", wird in der Mitteilung Martin Bertogg zitiert, der Chef des Katastrophenbereichs von Swiss Re. "Das könnte durchaus zur neuen Normalität werden."
Er geht zudem davon aus, dass sich wegen der zunehmenden Urbanisierung und der laufenden Ausweitung von Wohngegenden in Naturwaldgebiete das Schadenpotential noch weiter "erheblich" erhöht. (sda/awp)
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