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2017 ist nicht das Jahr des Schweizer Obsts

Frost im Frühling, Hitzewellen im Sommer: Wetterkapriolen haben den Früchten in diesem Jahr zugesetzt. Eine vergleichsweise schwache Ernte war die Folge. Kompensiert wurde dies teilweise durch die Einfuhr ausländischen Obsts.
Nicht überall konnten Erdbeerfelder wie hier vor dem Frost im Frühling geschützt werden. Die Erntemenge nahm schweizweit gesehen stark ab. (Archiv)
Nicht überall konnten Erdbeerfelder wie hier vor dem Frost im Frühling geschützt werden. Die Erntemenge nahm schweizweit gesehen stark ab. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)

Für die meisten Obst- und Beerenproduzenten ist Ende Oktober Ernteschluss. "Nicht alles ist rundgelaufen", titelt der Schweizer Obstverband in seinem kürzlich veröffentlichten Organ "Früchte & Gemüse". Die Saison sei schwierig gewesen und vom Frost geprägt worden.

Beispielsweise die Erdbeerproduzenten kämpften mit grossen Ertragsausfällen. Die Menge liegt um rund 21 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre und ein Drittel unter der Produktion von 2014. Damit die Konsumentinnen und Konsumenten trotzdem Erdbeeren kaufen konnten, wurden grössere Importkontingente bewilligt.

Zu leiden hatten zudem die Strauchbeeren. Die Produktion von Heidelbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren war stark rückläufig.

Situation falsch eingeschätzt

Auch die Kirschenkampagne war laut dem Obstverband kompliziert. "Die Grössen und die Qualität waren sehr unterschiedlich." Die Ernte lag 31 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt.

Doch nicht nur die Produktion kam in der abgelaufenen Früchtesaison ins Stocken. "Die Kirschenvermarktung verlief nicht zufriedenstellend", lässt sich Obstverband-Fachmitarbeiter Hubert Zufferey im Organ zitieren.

Grund dafür seien unter anderem "nicht korrekte Informationen über die Erntemengen und die Lagersituation" gewesen. So betrug die Ernteschätzung 800 Tonnen, schlussendlich geerntet wurden aber 1454 Tonnen. "Die Kommunikation zwischen dem Handel, Detailhandel und den Produzenten war dieses Jahr nicht gut", sagte Zufferey. Die Kampagnenplanung müsse nächstes Jahr wieder besser werden.

Himbeerernte im Hoch

Klein, aber grösser als erwartet fiel die Aprikosenernte aus. In Tallagen, wo die Kulturen beregnet werden konnten, fiel die Ernte sogar durchschnittlich bis gut aus. Das Volumen, das über den Grosshandel vermarktet wurde, beträgt sechzig Prozent des Fünfjahresdurchschnitts.

Trotz aller Negativmeldungen gab es im schwierigen Beerenjahr 2017 auch Gewinner: Es wurden so viele Himbeeren produziert wie nie in den vergangenen zehn Jahren. Mit 1797 Tonnen lag die vermarktete Menge rund ein Drittel über dem langjährigen Durchschnitt. Grund dafür ist unter anderem die Zunahme der Produktionsfläche.

Vom gleichen Faktor profitieren konnten auch Brombeeren. Deren Erntemenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent. Anders als bei anderen Früchten profitierten diese Beeren von den Witterungsbedingungen diesen Sommer. (sda)

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