Sloane Stephens gegen Madison Keys im Final
Venus Williams vermochte die Chance auf einen achten Grand-Slam-Titel und einen dritten Major-Final in dieser Saison nicht zu nützen. Im Januar in Australien und im Sommer in Wimbledon hatte sie jeweils erst den Final gegen Serena Williams (Melbourne) und Garbiñe Muguruza (Wimbledon) verloren - zwei Gegnerinnen, die in dieser Saison schon die Weltrangliste anführten.
Am US Open stieg Venus Williams als Favoritin in die Halbfinals und kam mit dieser Ausgangslage nicht zurecht. Sie verschlief den ersten Satz und scheiterte im Entscheidungssatz an den Nerven.
Sloane Stephens gewann den ersten Satz in nur 24 Minuten wegen einer williams'schen Fehlerorgie (20 Fehler in den ersten 20 Minuten) problemlos. Nach einer halbstündigen Auszeit stand Stephens im Entscheidungssatz dem Sieg fast permanent näher. Zweimal verspielte sie Break-Führungen (2:0 und 4:3), auf das dritte Break vermochte Venus Williams nicht mehr zu reagieren.
Sloane Stephens ist als Nummer 83 der Welt eine der am schlechtesten klassierte Spielerinnen, die am US Open je den Final erreichte. Vor drei Monaten trug Stephens nach einer Fussoperation noch einen riesigen Stütz-Boot. Ende Juli belegte sie im Ranking lediglich Platz 957. Dann aber begann Stephens an den amerikanischen Hartplatzturnieren zu tanzen. Und dieser Samba führte sie nun in den ersten Major-Final.
Aufgrund der Ergebnisse der letzten Wochen startet Sloane Stephens als Favoritin ins Endspiel gegen Madison Keys, obwohl die 22-jährige Keys mit Coco Vandeweghe im Halbfinal kurzen Prozess machte (6:1, 6:2). Keys erspielte sich den ersten Satzball, noch ehe Vandeweghe ein erstes Game gewann. Madison Keys spielte nahezu fehlerfrei. Nach bloss 66 Minuten war der zweite Halbfinal entschieden.
Was bedeuten die Halbfinal-Ergebnisse? Entweder Stephens oder Keys holen am Samstag den ersten Major-Titel. Am vierten und letzten Grand-Slam-Turnier der Saison gibt es bei den Frauen die vierte verschiedene Siegerin. Ausserdem erreichten am US Open vor Sloane Stephens erst vier ungesetzte Spielerinnen den Final: Venus Williams vor 20 Jahren, Kim Clijsters 2009 und Roberta Vinci 2015. Nur Clijsters gewann den Final dann auch. (sda)
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