Tom Dumoulin erster Giro-Leader
Als letzter von 175 Fahrern war Tom Dumoulin am Freitagnachmittag bei schwülheissen Temperaturen auf den 9,7 km langen Rundkurs durch den historischen Stadtkern von Jerusalem geschickt worden. Und der Zeitfahr-Weltmeister wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Um zwei Sekunden verwies er den australischen Zeitfahr-Meister Rohan Dennis aus dem Team BMC auf Platz 2. "Das war heute ein idealer Kurs für mich. Es war perfekt - ich habe mich sehr gut gefühlt nach dem nicht optimal für mich verlaufenen Frühjahr", freute sich der Vorjahressieger vom deutschen Team Sunweb über seinen Traumstart.
In diesem Frühjahr hinkte Dumoulin seiner guten Form der letzten Saison hinterher. Hinzu kam im März ein Sturz beim Mehretappenrennen Tirreno - Adriatico, der ihn zur Aufgabe zwang. Nun scheint der Zeitfahrspezialist, der drei Viertel seiner 20 Profisiege im Kampf gegen die Uhr eingefahren hat, rechtzeitig zum Giro-Start seine Form wieder gefunden zu haben.
Für Dumoulin war es bereits der vierte Etappenerfolg an einem Giro. Der 27-Jährige aus Maastricht kann Tagessiege in allen drei grossen Rundfahrten vorweisen. Auch an der Tour de France 2016 und ein Jahr zuvor an der Vuelta gewann er je zwei Etappen.
Froome an- und abgeschlagen
Für den britischen Topfavoriten Chris Froome begann der Giro denkbar schlecht. Erst war der unter Dopingverdacht stehende Sky-Captain bei der Streckenbesichtigung gestürzt und hatte sich dabei Schürfwunden zugezogen. Als es dann ernst galt, kam er nicht wie gewünscht auf Touren. Als 21. büsste der vierfache Tour-de-France-Gewinner 37 Sekunden auf die Bestzeit von Dumoulin ein.
Schlimmer als Froome erwischte es Konstantin Sjuzu. Der Weissrusse kam ebenfalls bei der Besichtigung zu Fall und musste danach ins Spital gebracht werden - für ihn war der Giro vor dem ersten von insgesamt fast 3600 Kilometern beendet.
Von den drei gestarteten Schweizern klassierte sich erwartungsgemäss keiner in den Spitzenrängen. Sébastien Reichenbach (102.), Steve Morabito (104.) und Kilian Frankiny (120.) dürften vermehrt in den Bergetappen in den Fokus rücken, wenn ihre Helferdienste gefragt sind.
Erstmals in der Geschichte des Radsports startete eine der dreiwöchigen Rundfahrten ausserhalb Europas. Auch die kommenden zwei Etappen finden in Israel statt. Das flache Teilstück am Samstag führt über 167 km von Haifa nach Tel Aviv. Die 101. Ausgabe der Italien-Rundfahrt endet am 20. Mai in Rom. (sda)
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