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"Voll dominiert"

Vladimir Petkovic rückt der zweiten Endrunden-Teilnahme unter seiner Leitung ganz nahe. Nach der 5:2-Gala gegen Ungarn bekräftigt der Schweizer Coach, für den Gipfel mit Portugal bereit zu sein.
SFV-Coach Vladimir Petkovic (Mitte) beglückwünscht sein Team zum 9. Sieg in Serie
SFV-Coach Vladimir Petkovic (Mitte) beglückwünscht sein Team zum 9. Sieg in Serie (Bild: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS)

Die beste Qualifikations-Periode der 122-jährigen SFV-Geschichte ist (noch) nicht gut genug. Die maximale Punktzahl nach 9 Spieltagen genügt nicht zur direkten WM-Teilnahme, der prickelnde, nervenaufreibende Finish in Lissabon bleibt der Auswahl von Petkovic nicht erspart.

"Wir nehmen es, wie es kommt", lässt sich Petkovic deswegen nicht aus seiner stoischen Ruhe bringen. Die Machtdemonstration im fünften makellosen Heimspiel der Kampagne liess beim Schweizer Selektionär keine Zweifel offen: "Wenn wir weiterhin so auftreten, bin ich überzeugt davon, dass wir uns als Gruppensieger für die WM qualifizieren."

Derzeit deutet tatsächlich nahezu nichts auf einen späten Schweizer Einbruch hin. Das Selbstvertrauen der Dauersieger ist auf einen neuen Höchstwert gestiegen, die Equipe versteht sich blind und setzt die Vorgaben des Trainers mittlerweile fast zu 100 Prozent um. "Wir haben viel über Vertrauen gesprochen. Ich vertraute dem Team, und erhielt zum 9. Mal alles zurück, was ich investiert habe - von jedem Spieler."

Petkovic liess den Spielfilm der ersten 45 Minuten gedanklich nochmals ablaufen: "Wir waren von Anfang an präsent und setzten um, was wir uns vorgenommen hatten. In der ersten Hälfte haben wir voll dominiert." Einzig die zwei Gegentor störten ihn marginal - es war Kritik auf ganz hohem Niveau.

Der Entscheid, mit Ricardo Rodriguez, Admir Mehmedi und Blerim Dzemaili drei Stammspieler wegen des Risikos einer möglichen Gelbsperre pausieren zu lassen, sei früh gereift. "Wir haben uns schnell verstanden und abgesprochen. Für mich war von Anfang an klar, dass die drei Akteure nicht spielen würden."

Ungarn hingegen bewegt sich komplett in die andere Richtung. 15 Monate nach dem kurzzeitigen Aufschwung ist von dem EM-Schwung nichts mehr wahrnehmbar. Die Osteuropäer sind vollends von ihrem Kurs abgekommen. Ein Ausrutscher gegen die Färöer (0:0), eine Blamage in Andorra (0:1), eine Serie von fünf Fehltritten, 17 Punkte hinter der Schweiz.

Die Abreibung in Basel tat der einst stolzen Fussball-Nation weh. "Wir haben uns selber geschlagen", rang Bernd Storck hinterher nach Erklärungen. Der Coach spielte auf den schweren Lapsus von Keeper Peter Gulacsi an, der Xhaka den Ball auf dem Silbertablett servierte. "Nach einem solchen Tor war es schwer, wieder Fuss zu fassen."

Sie hätten Lehrgeld bezahlt und viel gelernt, erklärte der Deutsche nach einem "sehr, sehr frustrierenden" Abend. Von der Performance des Leaders zeigte er sich beeindruckt: "Sie spielten mit unglaublich vielen Positionswechseln. Die Schweizer sind unglaublich flexibel und sehr schwer auszurechnen." Eine Prognose, wer sich im Kampf um Platz 1 durchsetzen wird, mochte er nicht abgeben: "Es wird ein offenes Spiel." (sda)

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