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Italien verpasst die WM in Russland

Die WM 2018 in Russland findet ohne Italien statt. Die Italiener kommen nach dem 0:1 im Hinspiel im Playoff-Rückspiel gegen Schweden trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus.
Unrühmliches Karriereende im Nationalteam? Gianluigi Buffon verpasst mit Italien die Weltmeisterschaft in Russland
Unrühmliches Karriereende im Nationalteam? Gianluigi Buffon verpasst mit Italien die Weltmeisterschaft in Russland (Bild: KEYSTONE/EPA ANSA/ALESSANDRO DI MARCO)

Das Hinspiel hatten die Skandinavier drei Tage zuvor 1:0 gewonnen. Bei hitziger Atmosphäre im legendären San Siro übernahmen die Gastgeber von Trainer Gian Piero Ventura schnell die Initiative und drängten auch ohne den gelbgesperrten Spielmacher Marco Verratti auf den Führungstreffer. Jedoch taten sie dies bis zuletzt trotz drückender Überlegenheit ohne Erfolg. Das dritte 0:0 im dritten europäischen Playoff-Rückspiel ist gleichbedeutend mit Italiens erstmaligen Verpassen einer WM-Endrunde seit 60 Jahren. 1958 hatten die Italiener an den Titelkämpfen das einzige Mal gefehlt; 1930 hatten sie freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet.

13:1 Schüsse und 75:25 Prozent Ballbesitz notierten die Statistiker am Ende. Die Italiener, von Trainer Gian Piero Ventura wiederum in einer 3-5-2-Formation aufs Feld geschickt, waren klar überlegen und bis zuletzt am Drücker, doch das für die Verlängerung benötigte eine Tor gelang ihnen nicht. Nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit offenbarten die Italiener in der entscheidenden Zone Probleme mit dem letzten Pass.

Ciro Immobile kam dem Torerfolg in der 40. Minute am nächsten, als er Schwedens Keeper Robin Olsen zwischen den Beinen hindurch überwand, der abgelenkte Ball es aber nicht über die Torlinie schaffte. Eine Vielzahl weiterer (Halb-)Chancen, darunter in der Schlussphase ein Volley des eingewechselten Stephan El Shaarawy (87.) und ein knapp daneben gegangener Kopfball von Marco Parolo (88.), führte ebenfalls nicht zum Erfolg.

Die Schweden ihrerseits waren weitestgehend mit dem Verteidigen ihres kleinen Hinspiel-Polsters beschäftigt. Zweimal monierten sie im italienischen Strafraum nicht zu Unrecht ein Handspiel, das aber vom spanischen Referee Antonio Mateu Lahoz nicht geahndet wurde. Auf der Gegenseite blieb die Pfeife bei zwei ähnlich strittigen Zweikampf-Szenen stumm.

"Tutto o niente" hatte die "Gazzetta dello Sport" am Matchtag in grossen Lettern getitelt, die folgenden neun Seiten dem Spiel der Spiele gewidmet, in dem es die Apokalypse - "l'Apocalisse" zu vermeiden galt. Der Druck spornte die Squadra gleichermassen an wie er sie in den wichtigsten Momenten lähmte. Am Kampf fehlte es nicht, aber an der Coolness. Neun Gelbe Karten manifestierten das ruppige Spiel.

Gegenüber dem 0:1 drei Tage zuvor in Schweden nahm Italiens umstrittener Trainer drei Änderungen vor: Für den gesperrten Verratti sowie den in Schweden ohne entscheidende Impulse gebliebenen Routinier Daniele De Rossi rückten Jorginho und Andrea Florenzi ins Mittelfeld, im Sturm begann Manolo Giabbadini für Andrea Belotti neben Ciro Immobile. Auch die Umstellungen behoben Italiens Offensivmanko nicht.

Telegramm:

Italien - Schweden 0:0

Mailand. - 72'696 Zuschauer. - SR Lahoz (ESP).

Italien: Buffon; Barzagli, Bonucci, Chiellini; Candreva (76. Bernardeschi), Florenzi, Jorginho, Parolo, Darmian (63. El Shaarawy); Gabbiadini (63. Belotti), Immobile.

Schweden: Olsen; Lustig, Lindelöf, Granqvist, Augustinsson; Claesson (72. Rohden), Johansson (19. Svensson), Larsson, Forsberg; Toivonen (54. Thelin) , Berg.

Bemerkungen: Italien ohne Verratti (gesperrt) und Zaza (verletzt), Schweden Ekdal (verletzt). Verwarnungen: 9. Chiellini (Foul). 10. Johansson (Foul). 22. Barzagli (Foul). 29. Forsberg (Reklamieren). 65. Lustig (Foul). 69. Thelin (Foul). 92. Bernardeschi (Foul). 92. Immobile (Reklamieren). 93. Olsen (Unsportlichkeit). (sda)

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