Heynckes will wieder für Stabilität sorgen
Seine Mission begann Heynckes voller Tatendrang, was man auch an seiner Ansprache hören konnte. Im Team wieder "Ordnung schaffen", eine "Hierarchie installieren" und den Bossen Zeit und Ruhe bei der langfristigen Trainersuche schenken - diese grobe Vorstellung umriss der alte und neue Hoffnungsträger vor zwei Dutzend Kamerateams und mehr als 70 Reportern.
Mehr als eine Acht-Monats-Episode soll die Rückkehr des fast schon legendenhaft verehrten Trainers an der Säbener Strasse aber nicht sein. Das machte Heynckes, der wegen des Herzensvereins nach langen Überlegungen sogar seine Frau Iris vor einer Knie-Operation und den gemeinsamen Schäferhund Cando am Niederrhein zurückliess, mehrmals deutlich.
Bei zu seinem bis dato letzten Engagement in München hatte sich der Weltmeister von 1974 noch arg geärgert, als ihm während der Saison schon der künftige Nachfolger Pep Guardiola präsentiert worden war. "Ich kann heute schon eins ziemlich klar sagen: Dass wir sicherlich im Jahr 2017 nicht verkünden werden, was zum 1. 7. 2018 passiert", unterstrich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Wir werden uns da ausreichend Zeit lassen, intern beraten, befruchten und dann am Ende des Tages auch gemeinsam entscheiden."
Wieder Ordnung schaffen
Auch wenn Heynckes über seinen Vorgänger Ancelotti kein schlechtes Wort verlor und den Italiener sogar als "Gentleman" lobte - mit der Vergangenheit soll schnell gebrochen werden. Misstöne innerhalb der Mannschaft, frustrierte Spieler, stagnierende Entwicklungen einzelner Profis und sonderbare Aufstellungen hatten den Bayern in der Bundesliga fünf Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund und in der Champions League ein 0:3 bei Paris Saint-Germain eingebrockt.
"Meine Aufgabe ist, wieder Ordnung zu schaffen", betonte Heynckes, der als Bayern-Kenner die Situation "entkrampfen" und "entschleunigen" will. "Wir sind in Deutschland im Land der Handwerker. Da gibt es ja eine Hierarchie: Lehrlinge, Gesellen und Meister", meinte Rummenigge. "Ich würde Jupp als den absoluten Meister im Fussball bezeichnen. Das ist genau der Mann, der weiss, was zu tun ist."
Von Titeln oder gar einer Wiederholung des historischen Triples aus dem Jahr 2013 sprach Heynckes nicht. "Es bringt nichts, wenn wir jetzt schon anfangen, irgendwelche Ziele auszugeben", meinte der Coach. Zumal sein Freundschaftsdienst mit höchst komplizierten drei Wochen inklusive sieben Pflichtspielen beginnt. Heynckes will "hochsensibel" sein. "Das wird ein Balanceakt werden", ist er überzeugt, "aber ich denke, dass ich genügend Erfahrung habe, das zu handeln." (sda/dpa)
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