FC Sion: Europacup-Ausschluss und Busse
Sion werde für zwei Jahre von sämtlichen UEFA-Wettbewerben ausgeschlossen, teilte der europäische Fussballverband auf seiner Homepage mit. Ausserdem müssen die Walliser eine Busse von 235'000 Euro dafür bezahlen, dass sie 2017/18 unrechtmässig an der Europa-League-Qualifikation teilgenommen haben.
Konkret geht es um eine nicht korrekte Zahlung der Sittener an den FC Sochaux. Stein des Anstosses war der Transfer von Ishmael Yartey im Sommer 2014. Der Ghanaer, der aktuell in Sions U21 engagiert ist, war nach einer einjährigen Leihe fix vom französischen Ligue-1-Klub übernommen worden, die Transfersumme von 950'000 Euro im März 2017 aber noch ausstehend gewesen. Sion bezahlte den Betrag schliesslich im Juni 2017, nachdem Sochaux die FIFA eingeschaltet hatte. Sion räumte eine Fehl-Interpretation seines damaligen Managers ein.
Sion geht vor den CAS
Der Beschluss des Finanzkontroll-Ausschusses der UEFA kann innert zehn Tagen beim Internationalen Sportgerichtshof CAS angefochten werden. Sions Anwalt Alexandre Zen-Ruffinen zufolge haben die Walliser bereits Einspruch eingelegt.
Christian Constantin zeigte sich in einer ersten Reaktion gegenüber dem Walliser Radio "Rhône FM" vom Urteil unbeeindruckt. Die Sache werde sich mit einer kleinen Strafzahlung erledigen, kündigte der Sittener Präsident an. Er erwarte, wie jeder andere Klub behandelt zu werden und verwies darauf, dass der Fall mit der Swiss Football League mit einer Busse von 8000 Franken geregelt worden sei. Zen-Ruffinen bezeichnete die Sache als eine "rein administrative Angelegenheit".
Constantins Gebaren ist bei der UEFA wohl bekannt. 2011 war der FC Sion wegen des Nichteinhaltens einer Transfersperre von der Teilnahme an der Europa League ausgeschlossen worden, für die er sich als Cupsieger direkt qualifiziert hatte. Den Fall zog Sions gewiefter Patron in der Folge in einer beispiellosen Prozessflut durch alle möglichen Gremien und Gerichte - letztlich ohne Erfolg.
Zumindest in der kommenden Saison tangiert die Sperre die Walliser nicht. Im Cup früh gescheitert, steckt die Mannschaft sieben Runden vor Schluss punktgleich mit Schlusslicht Lausanne-Sport im Abstiegskampf.
Nebst dem FC Sion wurden mit Tirana aus Albanien, Vojvodina aus Serbien und Irtysch Pawlodar aus Kasachstan drei weitere Klubs wegen ähnlicher Vergehen mit Geldbussen und einer Sperre (Irtysch Pawlodar) belegt. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.