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Constantin schliesst "Le Nouvelliste" aus

Christian Constantin sorgt für einen neuen Eklat.
Christian Constantin sorgt mit dem Ausschluss von "Nouvelliste"-Journalisten bei Sion-Heimspielen für einen neuen Eklat
Christian Constantin sorgt mit dem Ausschluss von "Nouvelliste"-Journalisten bei Sion-Heimspielen für einen neuen Eklat (Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)

Der Präsident des FC Sion verweigert den über den Klub berichtenden Sportjournalisten der Walliser Zeitung "Le Nouvelliste" die Saison-Akkreditierung im heimischen Tourbillon.

Journalisten und Fotografen des Blattes erhalten laut Constantin wegen "polemischen Kommentaren" des Chefredaktors im Medien-Bereich ab sofort keinen Zugang mehr.

Der "Walliser Bote", der auch als Konkurrenzblatt von "Le Nouvelliste" betrachtet werden kann, bezeichnete Constantins jüngsten Aktionismus als "Schlag gegen die freie Meinung".

Die Vereinigung der Walliser Journalisten (APV) schrieb in einer Medienmitteilung von einer "inakzeptablen Verletzung der Presse-Freiheit", die nicht hingenommen werden könne. Die Journalisten-Vereinigung hofft, dass Constantin so schnell wie möglich auf seinen Entscheid zurückkommt. Dies sei im Interesse aller Beteiligten.

An Auswärtsspielen der Walliser wird "Le Nouvelliste" weiterhin entsprechende Akkreditierungen beziehen können, doch am Sonntag im ersten Heimspiel der neuen Super-League-Saison gegen Lugano gelten die Berichterstatter als unerwünschte Personen im Medien-Bereich.

"Ich boykottiere die Journalisten nicht, ich lade sie einfach nicht mehr ein. Das betrifft die Journalisten und Fotografen der Zeitung", wird Constantin im "Le Nouvelliste" zitiert.

"Ein Boykott von Constantin"

"Constantin kann mit den Worten spielen, aber seine Massnahmen sind ein Boykott. Die Situation ist bedauernswert für unsere Leser, die sich sehr für den FC Sion interessieren" betonte Eric Meizoz, der Herausgeber der Zeitung. "Le Nouvelliste" plant, auch ohne Akkreditierungen weiter auch von den Heimspielen des FC Sion zu berichten.

Constantins persönlicher Missmut gegenüber dem Blatt besteht zwar schon seit einigen Monaten, mit dem vollzogenen Ausschluss der Journalisten sorgte er aber für einen neuerlichen Eklat.

Dabei sind die Zeitung und der Klub seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden. Der 1998 verstorbene André Luisier wirkte von 1949 bis 1994 als Chefredaktor und/oder Eigentümer des Blattes und führte von 1981 bis 1992 elf Jahre lang als Präsident und Hauptsponsor den Verein. Dies als unmittelbarer Vorgänger von Constantin, der von 1992 bis 1997 erstmals als Präsident von Sion wirkte.

Zuletzt war Constantin wegen Handgreiflichkeiten gegen den TV-Experten und früheren Nationaltrainer Rolf Fringer von der Swiss Football League in letzter Instanz für fünf Monate gesperrt worden. Ende März durfte er erstmals in einem Heimspiel wieder auf der Tribüne Platz nehmen. Gut möglich, dass sich die Swiss Football League auch mit dem jüngsten Fall befassen wird. (sda)

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