Bayern München glaubt an Lewandowski
Nach dem 1:2 im Hinspiel im eigenen Stadion ist die Ausgangslage des FC Bayern in der Champions League diffizil. Der deutsche Meister benötigt im Rückspiel in Madrid einen Auswärtssieg und muss damit das kleine Wunder vollbringen, das er im Vorjahr im Viertelfinal knapp verpasste. Damals erzwang er im Estadio Santiago Bernabeu nach einem 1:2 im Hinspiel die Verlängerung, ehe ein zu Unrecht anerkannter Real-Treffer das Duell entschied.
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge rief zu einem "heldenhaften Kampf" auf und forderte: "Wir müssen mit kühlem Kopf und heissem Herz antreten." Dass die Partie am 1. Mai, am Tag der Arbeit, stattfindet, erachtete Rummenigge als gutes Omen. "Wenn wir weiterkommen wollen, dann ist das vielleicht ein guter Hinweis. Es geht wahrscheinlich nur mit Arbeit, Mut, Leidenschaft und viel Kampf. Und ich hoffe, dass wir dann ein bisschen mehr Glück haben als am letzten Mittwoch." Tatsächlich war das Glück im Hinspiel nicht auf der Seite der Münchner. Trotz eines Chancenplus verloren sie zum fünften Mal in Folge gegen Real Madrid. Auch deshalb braucht es im Rückspiel gegen den abgezockten Titelhalter Aussergewöhnliches.
Diskussionen um Lewandowski
Mit Jérôme Boateng und Arjen Robben müssen die Deutschen in Madrid auf zwei weitere Leistungsträger neben den Langzeitverletzten Manuel Neuer, Arturo Vidal und Kingsley Coman verzichten. Zu reden gab im Vorfeld aber primär Robert Lewandowski. Ausgerechnet der Pole, im Sturm der Münchner eigentlich ein Torgarant, ging in den letzten vier Champions-League-Partien leer aus. ZDF-Experte Oliver Kahn kritisierte nach dem Hinspiel, dass von Lewandowski in solchen Spielen zu wenig zu sehen sei.
Kritik, die Rummenigge als "lächerlich" abkanzelte: "Robert hat auch in diesem Jahr 38 Tore gemacht - und wir sind froh, dass er bei uns ist und im nächsten Jahr auch noch bei uns spielen wird. Das ist eine Tormaschine. Auch Gerd Müller hat mal Spiele gehabt, wo es nicht so lief."
Reals Spitze an die Bayern
Genüsslich verwies Real Madrid währenddessen auf die Stärken des eigenen Superstars. Cristiano Ronaldo habe in den vergangenen drei Monaten bei jeder Partie im Bernabeu getroffen - insgesamt 18 Mal in neun Spielen, rechneten die Spanier vor.
Ein zweites Beinahe-Fiasko wie gegen Juventus im Viertelfinal, als man zuhause ein 3:0 aus dem Hinspiel fast noch verspielte, soll es fünf Tage vor dem Clasico gegen den FC Barcelona nicht geben. "Es ist das Spiel des Jahres für uns", sagte Zinédine Zidane und machte deutlich, dass man sich auf dem 2:1-Polster keinesfalls ausruhen dürfe. "Wir müssen ein Riesenspiel abliefern, wir wissen das", betonte der Coach und fügte an: "Wir müssen so spielen, wie wir es in diesem Jahr überhaupt noch nicht getan haben."
Im Vergleich zu Bayerns Trainer Jupp Heynckes muss Zidane bei seiner Aufstellung weniger improvisieren. Mit Rechtsverteidiger Dani Carvajal fällt ein Stammspieler aus, Mittelfeldmann Isco ist fraglich. (sda)
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