Invasion von Ameisen
Die Ameisenart mit dem lateinischen Namen Tapinoma magnum hat in der Gemeinde Cully am Genfersee etwa zwei Hektaren befallen. Die Eindringlinge wurden sehr wahrscheinlich durch eine Topfpflanze eingeschleppt, wie Gemeinderätin Evelyne Marendaz-Guignet auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärte. Sie bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung "24heures" vom Donnerstag.
Die ersten Krabbeltierchen wurden im August 2017 entdeckt. Eine Kinderkrippe unterhalb der Dorfkirche und des Friedhofs schlug zuerst Alarm. Manche Einwohner hätten die kleinen Biester auch in ihren Häusern gefunden, erzählt Marendaz-Guignet.
Die Gemeinde habe daraufhin Spezialisten aufgeboten, um der Ameisenplage Einhalt zu gebieten. In einer ersten Phase geht es darum, dass sich die Ameisen nicht weiter ausbreiten können. Einer Baustelle in der Nähe des betroffenen Geländes wurde deshalb verboten, Erde weg zu transportieren.
Einheimische Ameisen bedroht
Die Biologen müssen ein Mittel finden, um die Eindringlinge einzudämmen und schliesslich auszumerzen. Der Ameisenspezialist Daniel Cherix weiss, dass die Tapinoma magnum "furchtbare chemische Waffen" besitzt, stärkere als viele andere Arten. Deshalb bedrohen sie die einheimischen Ameisen und können die Artenvielfalt beeinflussen.
Der Biologe hat bereits Schäden in den Gärten der Umgebung festgestellt. Trotzdem stellen die Eindringling keine Gefahr für den Menschen dar. "Sie stechen nicht und übertragen keine Krankheiten, aber sie können beissen."
Resistent gegen Kälte
Im Gegensatz zu den einheimischen Ameisen machen diejenigen aus dem Mittelmeerraum keinen Winterschlaf. Sie waren im November bei sechs Grad noch aktiv. "Die Kolonie verträgt den Frost recht gut, und jedes Nest kann bis zu 350 Königinnen beherbergen," so Cherix. Diese "beeindruckenden Besonderheiten" machten aus der Tapinoma magnum denn auch eine extrem invasive Art.
Bisher trat die mediterrane Ameisenart erst in drei Ländern Mitteleuropas auf, 2009 in Deutschland, 2013 in den Niederlanden und 2014 in Belgien. Sie nistet sich mit Vorliebe in Städten und in Umgebungen ein, die vom Menschen verändert wurden. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.