Langjährige Geiseln wieder daheim in Kanada
Boyle warf dem Hakkani-Netzwerk vor, 2014 eines seiner Kinder, eine kleine Tochter im Säuglingsalter, ermordet und seine Frau, die US-Bürgerin Caitlan Coleman, vergewaltigt zu haben. Aus "Dummheit und Bosheit" hätten sich die Entführer für seine wiederholte Weigerung gerächt, auf ihre Forderungen einzugehen. Um welche Forderungen es sich handelte, sagte Boyle nicht.
Boyle und seine Frau waren 2012 in Afghanistan von den radikalislamischen Taliban gefangen genommen und anschliessend dem verbündeten Hakkani-Netzwerk in Pakistan übergeben worden. Coleman war damals nach Angaben ihres Mannes hochschwanger.
Sie hätten sich als "Pilger" in Afghanistan aufgehalten, um den Bewohnern völlig abgelegener Dörfer in Taliban-Gebieten zu helfen, sagte Boyle. Die drei Kinder, die nun mit ihren Eltern in Kanada eintrafen, wurden während der Gefangenschaft geboren.
Hinweis von US-Geheimdiensten
Pakistanische Einheiten hatten die Familie am Mittwoch befreit. Diese erhielten nach eigenen Angaben von US-Geheimdiensten den Hinweis, dass die Familie von Afghanistan über die Grenze in die halbautonomen Stammesgebiete Pakistans gebracht worden sei.
Kanada habe sich "aktiv auf allen Ebenen" für Boyle eingesetzt und werde ihn und seine Familie weiterhin unterstützen, erklärte das Aussenministerium in Ottawa.
Die Familie kehrte mit einem Linienflug über London nach Kanada zurück. Boyle wies Berichte zurück, er habe sich geweigert, an Bord eines US-Militärflugzeugs zu gehen, weil er fürchte, in den USA Probleme zu bekommen.
Hintergrund war, dass Boyle war 2009 für kurze Zeit mit der Schwester des in Kanada geborenen früheren Guantanamo-Häftlings Omar Khadr verheiratet war, für dessen Freilassung er sich eingesetzt hatte. Khadr war 2002 bei Kämpfen in Afghanistan festgenommen und zehn Jahre im US-Gefangenenlanger Guantanamo auf Kuba gefangen gehalten worden. (sda/afp)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.